Immobilienwirtschaft 4/2018 - page 61

61
0
4.2018
haben wir zudem eine neue Möglichkeit
geschaffen, dem Aufzugsnutzer Informa-
tionen undWerbung zu präsentieren. Da-
bei werden Bilder und/oder Videos auf die
Schachttüren projiziert und die Wartezeit
wird gewinnbringend genutzt. Als Betrei-
ber können Sie gezielt Informationen für
Hotelgäste, Mieter undKunden zur Verfü-
gung stellen und zudemWerbeeinnahmen
generieren“, erläutert SönkeMestemacher,
Geschäftsleitung Service & Digital Inno-
vation bei Schindler.
PRÄVENTIVE WARTUNG IN DER CLOUD
Aber
auch bei der Wartung bringt die Digitali-
sierung viele Vorteile und hat die Türen zu
einer proaktiven Systemwartung geöffnet.
Der Aufzugstechniker, der eine rostige
Werkzeugkiste die Treppe hochschleppt
und immer viel zu spät eintrifft, dürfte
damit mehr und mehr der Vergangenheit
angehören.
„Wann haben wir bislang mitbekom-
men, dass es ein Problemmit demAufzug
gab? Erst, wenn wir angerufen wurden.
Unsere cloudgestützte Wartungslösung
MAX ermöglicht einen vorausschau-
enden Service“, sagt der Thyssenkrupp-
Experte Sushan Somasundaram. Wie die
Lösungen von Otis, Kone oder Schindler
sammelt MAX – in diesem Fall auf Basis
des Azure-Clouddienstes vonMicrosoft –
Daten der vernetzten Aufzüge in Echtzeit.
Dazu zählen Türbewegungen, Fahrten,
Hochlaufvorgänge, Innenrufe, Fehler-
codes usw. Diese Informationen werden
an die Cloud übermittelt, wo intelligente
Algorithmen die Betriebsdaten des Auf-
zugs auswerten und die Restlebensdauer
von Komponenten berechnen. Die vor-
hersehende Instandhaltung soll Ausfall-
zeiten minimieren. Denn reparatur- und
wartungsbedingte Auszeiten lassen sich so
auf Zeitpunkte legen, an denen die Nut-
zung der Aufzüge ohnehin gering ist.
Thyssenkruppnutzt zudemdieMixed-
Reality-Brille HoloLens von Microsoft.
„Ein gutes Beispiel für den Einsatz digi-
taler IoT-Lösungen mit HoloLens sind
Länder, in denen wir keine eigene Markt-
präsenz haben. Dort arbeiten wir mit
externen Partnern zusammen, die nicht
die gleiche Erfahrung wie unsere eigenen
Mitarbeiter haben. Konnte ein Problem te-
lefonisch nicht behoben werden, mussten
wir hinfliegen. Das hat sich nun komplett
geändert“, so Sushan Somasundaram.
„Die Techniker haben vor Ort mit Hilfe
der Microsoft-Brille nicht nur jederzeit
Zugriff auf alle technischen Daten des
Aufzugs in Echtzeit, sondern können per
Bildübertragung einen Experten aus un-
serem Kompetenzzentrum in Portugal
zurate ziehen, der aus der Ferne den Ser-
viceeinsatz vor Ort mitverfolgt und bei der
Problemlösung hilft.“
AUSRICHTUNG AUF DAS MARGENSTARKE
SERVICEGESCHÄFT
Technik hin oder her
– das Geld werde in der Aufzugsbranche
vor allem mit dem Service verdient, sagt
Tim Gunold, Geschäftsführer von Hundt
Consult, spezialisiert auf die Beratung
rund um Aufzüge und Fahrtreppen. Des-
halb sollten Kunden die Folgekosten sehr
genau im Blick haben. „Wir bemerken
einen – allerdings von den Kunden aus
der Immobilienbranche geforderten –
starken Trend nach Service-Level-Agree-
ments und Key-Performance-Indicators.
Die Tendenz geht stark zu einer höheren
Nachfrage nach Transparenz und neuen
bedarfsgerechtenWartungskonzepten“, so
Gunold.
„Als Betreiber möchten Sie gern Ad-
ministration und Pflichten rund um Ihren
Aufzug delegieren. In dieser Hinsicht ma-
chen wir unseren Kunden vielseitige An-
gebote, bei denen der Kunde auswählt, was
er gern selbst erledigen und was er abge-
benmöchte“, ergänzt Sönke Mestemacher
von Schindler. „Mit den digitalen Services
ersparen wir unseren Kunden viel Arbeit
rund um den Aufzug. Sei es, dass wir alle
Unterlagen – etwa Prüfberichte – digital
verfügbarmachen, sei es, dass wir über das
Remote Monitoring Probleme im Vorfeld
erkennen und beheben können. Unsere
Kunden bestätigen, dass sie dadurch deut-
lich entlastet werden.“
«
Dr. Hans-Dieter Radecke, Tiefenbach
Experten
„Bei hohen Gebäuden sind
die Aufzugsschächte der
limitierende Faktor. Je hö-
her das Gebäude ist, desto
größer ist der Platzbedarf.
Hier spielt der MULTI einen
seiner Vorteile aus.“
Sushan Somasundaram,
Head of New Installation bei
Thyssenkrupp Elevator
„Mit der Schindler Door-
show haben wir eine neue
Möglichkeit geschaffen,
dem Aufzugsnutzer Infor-
mationen und Werbung
zu präsentieren. Dabei
werden Bilder und/oder
Videos auf die Schacht-
türen projiziert und die
Wartezeit wird gewinn-
bringend genutzt.“
Sönke Mestemacher,
Geschäftsleitung Service & Digital
Innovation bei Schindler
1...,51,52,53,54,55,56,57,58,59,60 62,63,64,65,66,67,68,69,70,71,...76
Powered by FlippingBook