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4.2018
SUMMARY
»
Immer höhere Gebäude erfordern
moderne, schnelle Aufzugstechnik
inklusive zuverlässiger Wartung.
»
Stopps und Wartezeiten
sollen auf ein Minimum
reduziert
werden.
»
Smarte Technologie
vernetzt die Gebäudetechnik miteinander.
»
Das Internet of Things
erlaubt Mobili-
tätslösungen, die dynamisch auf Auslastung und Etagenwahl reagieren.
»
Cloudgestützte Wartungslösungen
ermöglichen vorausschauenden Service.
wahrscheinlich nicht träumen lassen, wo
die Lifttechnik über 160 Jahre später ste-
hen würde.
IMMER MEHR MENSCHEN MÜSSEN BEFÖR-
DERT WERDEN
Ein Faktor, der maßgeblich
die Entwicklungen in der Aufzugsbran-
che vorantreibt, ist die rasant wachsende
Stadtbevölkerung. „Es ist die alte Frage:
Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?
Fakt ist, die Urbanisierung ist ein großes
Thema. Das sieht man gut im Vergleich:
Lebten 1950 über 70 Prozent der Weltbe-
völkerung auf dem Land, werden es 2050
nur noch gute 30 Prozent sein, wie eine
UN-Studie zeigt. Die Städte wachsen,
der Platzbedarf wird immer größer, die
Gebäude gehen in die Höhe. Das High-
Rise-Segment weist eine jährliche Steige-
rungsrate von mehr als vier Prozent auf,
was beachtlich ist“, berichtet Sushan So-
masundaram, Head of New Installation
bei Thyssenkrupp Elevator.
Die urbane Architektur strebt aber
nicht nur immer weiter Richtung Him-
mel – die Experten des in Chicago ansäs-
sigenCouncil on Tall Buildings andUrban
Habitat (CTBUH) gehen davon aus, dass
mehr undmehr 20- bis 50-geschossige Ge-
bäude entstehen werden, die den Bewoh-
nern über so genannte Skybridges, also
Verbindungsgänge in größerer Höhe, ein
bequemes Pendeln zwischen denKomple-
xen erlauben. „Die vertikale und horizon-
tale Fortbewegung muss zu einer Einheit
verschmelzen“, heißt es beim CTBUH.
VERTIKAL ODER HORIZONTAL? DAS IST KEI-
NE FRAGE MEHR!
Thyssenkrupp Elevator
– neben Otis, Kone und Schindler einer
der „Big 4“ in der Aufzugsbranche –
A
ll safe, gentlemen. Alles ist sicher. Mit
diesen Worten stellte Elisha Graves
Otis 1854 auf der Weltausstellung in
New York seine Erfindung – den absturz-
sicheren Aufzug – vor. Der Amerikaner
kletterte auf die Plattform, die zwischen
zwei gewaltigen Pfeilern hing, und ließ
sich mit Hilfe eines Seils nach oben zie-
hen. Oben angekommen, durchtrennte
sein Assistent das Tau mit einer Axt. Das
Publikum erstarrte, doch der Aufzug samt
Otis sackte nur ein paar Zentimeter ab.
Seine Sicherheitsfangvorrichtung hatte
automatisch verhindert, dass der Fahrkorb
im Falle eines Seilrisses abstürzte.
Die Vorführung im New Yorker Kris
tallpalast gilt als Zündfeuer der Aufzugs
revolution. Die Grundidee ist heute im-
mer noch dieselbe, die Absturzvorrich-
tung wurde inzwischen verbessert und
modernisiert. Selbst Otis hätte sich aber
In immer neue Höhen
Über 160 Jahre lang hat sich
wenig geändert. Doch Urba-
nisierung und Digitalisierung
revolutionieren die Aufzugs-
branche von heute gewaltig.
»
Foto: Thyssenkrupp
Das Aufzugs-Segment
weist eine jährliche
Steigerungsrate von mehr
als vier Prozent auf.