Immobilienwirtschaft 12/2017 1/2018 - page 13

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siven Gebäude haben eine lange Lebensdauer.“ Genau das be-
tont auch das in Kehl amRhein ansässige Fertigbauunternehmen
Algeco. „Unsere Module basieren auf der Stahlskelettbauweise,
die ja auch für jedes Hochhaus verwendet wird“, sagt Katharina
Burgmaier von der Algeco-Pressestelle. Bei den reinen Baukosten
sei die modulare Bauweise allerdings „meist nicht nennenswert
günstiger als ein konventioneller Massivbau“. Der große Vorteil
sei – neben der schnelleren Bauzeit – die hohe Flexibilität. „Weil
die Einzelelemente in sich selbsttragend sind, kann ohne Rück-
sicht auf tragende Wände in Einzelelementen gedacht werden“,
erläutert Burgmaier. Deshalb lasse sich zum Beispiel aus einem
Kindergarten später ein Studentenwohnheim machen. Zuneh-
mend errichtet Algeco aber auch Wohn- und Gewerbegebäude,
die auf Dauer stehen bleiben. „Modulares Bauen ist als Mega­
trend unübersehbar“, stellt Burgmaier fest – entsprechend hoch
sei momentan die Nachfrage.
«
Christian Hunziker, Berlin
Die STADT UND LAND Wohnbauten-
Gesellschaft mbH errichtet den
Prototypen ihres Typenhauses mit
170 Wohnungen auf einem Grund-
stück in Berlin Marzahn-Hellersdorf.
bei der Max Bögl Modul AG. Die Firmengruppe Max Bögl, die
seit Langem im Betonfertigteilbau tätig ist, beschloss 2016, neue
Fertigungshallen für ihr Produkt maxmodul zu erstellen. Dabei
handelt es sich umein 6,36 oder 7,15Meter langes und 3,18Meter
breites Modul, das sich für Kindertagesstätten, Büroimmobilien
und andere Gewerbegebäude, vor allemaber fürWohnungen eig-
net. „Ab dem zweiten Quartal 2018“, sagt Seemeier, „werden wir
die volle Produktionskapazität erreichen und dann jede Stunde
ein maxmodul fertigstellen.“
HOHER VORFERTIGUNGSGRAD
Die Firmengruppe verfolgt das
ehrgeizige Ziel, einen Vorfertigungsgrad von hundert Prozent
zu erreichen, die Module also im Werk komplett auszustatten
– inklusive Estrich, Fußboden, Fenster, Anstrich und Elektrik.
Momentan beträgt der Vorfertigungsgrad 75 bis 80 Prozent. Die
industrielle Produktion habe den großen Vorteil, „dass die Bau-
ausführung auf der Baustelle deutlich schneller geht“, betont See-
meier. „Dadurch kann der Bauherr früher Einnahmen erzielen.“
Die Kritik an der Ästhetik dieser Bauweise lässt Seemeier nicht
gelten: „Durch die Vielzahl von Fassadenvarianten und Gestal-
tungsmöglichkeiten ist nach der Fertigstellung gar nicht mehr
erkennbar, ob einGebäude ausModulen besteht oder nicht.“ Und
schließlich widerspricht er auch der Meinung, der Modulbau sei
nur etwas für temporäre Bauten: „Die von uns errichteten mas-
1...,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12 14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,...76
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