IMMOBILIENWIRTSCHAFT 12/2016 01/2017 - page 67

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2-01.2017
Gerritsen:
Vielleicht eine noch philoso-
phischere Sichtweise: Meine 21-jährige
Tochter besitzt sowohl ein iPhone als
auch ein iPad. Ihren Zugang zu dieser
Technologie hat sie vor allem durch de-
ren Einfachheit. Und wir reden hier über
Schnittstellen undDatenimport. Die neue
Generation - und das sind die wichtigen
Leute und der Markt der Zukunft - will
davon gar nichts wissen. Sie will alles -
und zwar sofort. Und dies sind diejenigen,
die in aller kürzester Zukunft Berufe als
Handwerker, Property oder Asset Ma-
nager ergreifen werden. Wir sind davon
überzeugt, dass sich dadurch auch der Im-
mobilienmarkt schnell und grundsätzlich
ändern wird.
Wie schnell wird das gehen?
Gerritsen:
Ich sage nicht, dass ERP-Soft-
ware in fünf Jahren komplett vom Markt
verschwunden sein wird. Aber für viele
Nutzer wird sie dann nicht mehr relevant
sein. Wenn ich etwas genehmigenmöchte
und dafür erst nochmeinen Laptop hoch-
fahren und mich in ein Portal einloggen
muss – das wäre für meine Tochter bereits
heute zu viel der Mühe!
Noch sind wir sozusagen in einer Zwi­
schenphase.
Gerritsen:
So ist es. Und das Interessantes-
te an dieser Zwischenphase ist, dass Stan-
dardisierung und Vereinfachung derzeit
bereits stattfindet – weltweit, aber auch in
Deutschland und auch im Immobilienbe-
reich. Denn die großen Player, Eigentümer
oder Investoren haben bereits heute an
Immobilien dieselben Erwartungen be-
züglich Datenqualität und -verfügbarkeit
wie an Aktien.
Und wie gelingt bei Partnerschaften in­
nerhalb der beteiligten Unternehmen
noch ausreichend Wertschöpfung?
Dr. Westphal:
Es ist ganz einfach: Wir
bieten unserem Kunden per Zusammen-
spiel der Partner eine nutzenbringende
Leistung an. Dieser wiederum generiert
daraus Wertschöpfung. Dann ist er auch
bereit, diese Leistung zu honorieren.
hineingehen, dann betrifft das ganz viele
Kunden. BIM ist da zum Beispiel einThe-
ma. Letztlich bestimmt aber der Kunde
dieses Spiel. Wir können lediglich nutz-
wertigeWerkzeuge zur Verfügung stellen,
damit der Kunde es einfacher hat.
Da brauche ich ein Beispiel.
Schneider:
Wir stellen etwa in Absprache
mit dem GdW unsere e-Rechnungsser-
vice-Plattform den Verbandsmitgliedern
zur Verfügung. Unsere Handwerkerkopp-
lung Mareon kann auch mit anderen Sys-
temen genutzt werden
Dr. Westphal:
Unsere Philosophie ist, zu
jeder Partnerschaft eine hoch entwickelte
Schnittstelle umzusetzen.Umgekehrt
führt nicht jede Schnittstelle automatisch
zur Partnerschaft. Unser iX-Haus kom-
muniziert beispielsweise per Schnittstelle
mit SAP und der Aareal Bank. Bei einer
Lösungmit einer Partnersoftware wie Do-
cuWare, tauschen wir jedoch nicht bloß
Daten aus. Wir konzipieren eine tiefge-
hende prozessübergreifende Integration,
die unseren Kunden einen hohen Mehr-
wert bietet, der deutlich über eine Verwal-
tungssoftware hinausgeht.
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ma. Das ist ein wichtiger Leistungsbau-
stein, den wir anbieten müssen. Und ja,
es gibt zu wenige Standard-Schnittstellen
für immobilienwirtschaftliche Software-
systeme.
Schneider:
Ich habe da ein schönes Bei-
spiel aus den USA für eine Standard-
Schnittstelle. Argus Commercial Real
Estate funktioniert wunderbar.
Gerritsen:
So sollte es auch sein. Google
etwa setzt auch einen Standard – während
der Immobilienmarkt noch über die De-
finition eines Quadratmeters diskutiert.
Das wird irrelevant sein in einer größeren
Umgebung. Mächtige Marktteilnehmer
werden den Standard bestimmmen.
Haben Sie einen Tipp, was sich in der
deutschen Immobilienwirtschaft durch­
setzen könnte als Branchenstandard?
Gerritsen:
Wir reden oft über lokale Stan-
dards. Etwa in den Niederlanden. Wer
hat dort die meisten Nutzer? Der lokale
Marktstandard oder der Yardi-Standard?
Wer die meisten Nutzer aufweisen kann,
der wird der allgemeine Standard werden.
Schneider:
Sorry, wenn ich hier ergän-
ze: Wenn Schnittstellen in Kernprozesse
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