IMMOBILIENWIRTSCHAFT 12/2016 01/2017 - page 72

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PERSONAL & KARRIERE
I
FAMILIENFREUNDLICHE FIRMENKULTUR
mittlerweile auch bei männlichen Bewer-
bern stark in den Fokus gerückt, bemerkt
Catrin Brand, Associate Director Human
Resources bei der Jones Lang LaSalle
GmbH. Das Unternehmen überzeugt
besonders mit seinem Konzept der Ver-
trauensarbeitszeit, wobei Arbeitnehmer
ihre Einsätze im Wesentlichen eigenver-
antwortlich einteilen.
EINZELMASSNAHMEN REICHEN NICHT
Um
sich als ein familienfreundliches Unter-
nehmen zu etablieren, reicht es jedoch
noch lange nicht aus, einige Einzelmaß-
nahmen wie etwa Gleitzeit oder ein Kon-
takthalteprogramm während der Eltern-
zeit einzuführen. Für die Markenbildung
sinnvoll ist ein Konzept der nachhaltigen
lebensphasenorientierten Personalpoli-
tik und ein Arbeitsklima, das von Ver-
ständnis für familiäre Belange geprägt
ist. „Für die Mitarbeiter ist es wichtig,
dass wir mit unserem Maßnahmenpaket
sehr ganzheitlich aufgestellt sind. Das
heißt, die Beschäftigten können von den
für sie in ihrer individuellen Situation
relevanten Maßnahmen profitieren“, er-
zählt Aareon-Personalerin Sylvia Clöer.
Zum Maßnahmenpaket gehören neben
Beratungsdienstleistungen, Fachvorträ-
gen und flexiblen Teilzeitlösungen auch
Eltern-Kind-Büros, Ferienbetreuungs-
programme für Mitarbeiterkinder oder
Belegplätze in einer benachbarten Kin-
dertagesstätte am Hauptsitz in Mainz.
SPIELZEUGSAMMLUNG IM BÜRO
Auch bei
der ECEProjektmanagement GmbH&Co
KG ist das Thema Familienfreundlichkeit
ein zentraler Bestandteil der Employer-
Branding-Strategie und wird von der
Geschäftsführung unterstützt, ein Pro-
jektteam kümmert sich speziell um die
Belange. „Unsere Familienfreundlichkeit
kommunizieren wir im Rahmen unseres
HR-Marketings sowohl extern als auch
intern. Für Bewerber und Mitarbeiter ist
E
in Beschäftigter, der von seinem Ar-
beitgeber in familiären Belangen un-
terstützt wird, arbeitet motivierter
und fehlt seltener. Und dass die Familien-
freundlichkeit eines Immobilienbetriebs
für viele Bewerber entscheidender ist als
das Gehalt, ist keinGerücht: „Über 90 Pro-
zent aller jungen Berufstätigen mit Kin-
dern sind Angebote für die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie bei der Arbeitge-
berwahl ebenso wichtig oder wichtiger als
das Gehalt. Das erleben auch wir“, sagt Iris
Schönbeck, Director HR bei der Corpus
Sireo Holding GmbH.
Sylvia Clöer, Direktorin Personal und
Organisation bei der Aareon AG, stimmt
da zu: „Die heutige Generation möchte
berufliches und privates Leben verwirk-
lichen – und eben leben. Aber auch ältere
Bewerber sprechen die Unternehmenslei-
stungen zur Vereinbarkeit an. Dabei geht
es insbesondere um das Thema Pflege.“
Der Aspekt Familienfreundlichkeit sei
Gleitzeit reicht schon längst nicht mehr
Um auf dem hart umkämpf-
ten Markt zu bestehen, müs-
sen Immobilienunternehmen
inzwischen für ihre Fachkräf-
te eine Extra-Meile gehen.
Die Vereinbarkeit von Familie
und Beruf ist dabei einer
der wichtigsten Eckpfeiler
und idealerweise fest in der
Firmenkultur verankert.
Beruf und Familie
vereinbaren zu
können, ist für
viele Berufstä-
tige inzwischen
wichtiger als
das Gehalt.
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