IMMOBILIENWIRTSCHAFT 11/2016 - page 34

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
MAPIC 2016
hauptsächlich die Nachfrage derMillenni-
als bedienen“, so Depetro weiter. Die Mil-
lennials – auch „Generation Y” genannt
– zeichnet im Vergleich mit anderen Ge-
nerationen vor allem eines aus: ihr natür-
licher Zugang zum Digitalen. Die „Gen
Y” ist mit Apple, Facebook und Google
aufgewachsen, ein Leben ohne Smart-
phone ist für die heute 16- bis 35-Jährigen
meist gar nicht mehr vorstellbar. Gemäß
einer Studie von Connected Life, für die
weltweit mehr als 60.000 Onliner durch
das Marktforschungs- und Beratungsins­
titut TNS befragt wurden, verbringen
Menschen im Alter zwischen 16 und 30
Jahren global betrachtet durchschnittlich
3,2 Stunden pro Tag mit ihren mobilen
Devices.
Während Millennials in Deutschland
durchschnittlich 2,8 Stunden amTag, also
knapp 20 Stunden die Woche oder 1.020
Stunden im Jahr, mit Aktivitäten auf ihrem
Smartphone verbringen, steigt dieserWert
in Ländern wie Malaysia oder Mexiko, wo
der Zugang zum Internet vorrangig über
das Mobile erfolgt, auf fast vier Stunden
täglich an. Auch der Absatz von Smart-
phones steigt ungebremst: Besaßen vor
zwei Jahren „erst“ 82 Prozent der Millen-
nials weltweit ein Smartphone oder Han-
dy, sind es heute bereits 89 Prozent.
ONLINEHANDEL AUF DEM VORMARSCH
Händler sind also gut beraten, sichmit den
Kaufgewohnheiten dieser Klientel einge-
hend zu beschäftigen. Das betrifft sowohl
die Art einzukaufen – online oder offline?
– als auch die Vorlieben dieser Zielgruppe.
Ersten Analysen von Marktbeobachtern
zufolge seien Millennials weniger an ma-
teriellen Gütern als an Erfahrungen und
Beziehungen interessiert, stellt Depetro
fest und verweist darauf, dass in den ver-
gangenen Jahren schon viele Shopping
Center sich eine Repositionierung ver-
ordnet hätten, um Freizeit-Aktivitäten
anbieten zu können, die weit über Spiel-
H
andelsimmobilien sind weiterhin
eine stark nachgefragte Anlage-
klasse. Die im vergangenen Jahr
weltweit erzielten Transaktionsrekorde
im Verkaufsflächensektor wurden 2016
zwar nicht erzielt – doch liegt das, wie
Experten unisono berichten, weniger an
der schrumpfenden Nachfrage als am zu
knappen Angebot.
Das große Interesse internationaler
Immobilieninvestoren an Retailimmo-
bilien und die hohen Transaktionsvolu-
mina können indes nicht darüber hin-
wegtäuschen, dass die weiter wachsen-
de Bedeutung des E-Commerce starke
Veränderungen in der Einzelhandels-
landschaft mit sich bringt – ein Aspekt,
dem auch die diesjährige Mapic, die von
Reed Midem organisierte internationale
Fachmesse für Einzelhandelsimmobilien,
Rechnung trägt.
DIE MILLENNIALS ALS ZIELGRUPPE
Die
Messe, die vom 16. bis 18. November in
Cannes ihre Tore öffnet, fokussiert sich in
diesem Jahr erstmals auf eine neue Ziel-
gruppe – die Millennials. Die zwischen
1980 und dem Jahr 2000 geborenen Kun-
den haben der Gruppe der „Babyboomer“
zahlenmäßig längst den Rang abgelaufen,
und entsprechend kommt dieser größten
und kauffreudigsten Bevölkerungsgruppe
in der Entwicklung von Marketing-Kon-
zepten und Verkaufszahlen eine Schlüs-
selrolle zu.
Manche Marktbeobachter gehen da-
von aus, dass die Kaufkraft derMillennials
die nächsten sechs oder sogar mehr Deka-
den maßgeblich beeinflussen wird. „Die
Millennials stehen für die Zukunft, und
so ist es nur folgerichtig, dass sie auf der
Mapic in diesem Jahr ein Schwerpunkt-
thema sind“, sagt Messechefin Nathalie
Depetro. „In diesem Jahr haben wir einen
neuen, mehr als 1.000 Quadratmeter gro
ßenTrend-Hub eingerichtet, auf demAus-
steller neue Retail-Trends vorstellen, die
„Gen Y” im Visier
Im November treffen sich
Retailer, Developer, Bera-
tungsunternehmen und
Investoren auf der interna-
tionalen Einzelhandelsim-
mobilienmesse Mapic in
Cannes. Die Zeichen für den
Handel stehen günstig. Die
Spätgeborenen stehen im
Fokus.
„Die Millennials stehen
für die Zukunft, und so
ist es nur folgerichtig,
dass sie auf der Mapic in
diesem Jahr ein Schwer-
punktthema sind.“
Nathalie Depetro,
Reed Midem
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