IMMOBILIENWIRTSCHAFT 11/2016 - page 30

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
EXPO REAL 2016
ersten drei Quartale einen Rückgang des
Transaktionsvolumens um 29,7 Prozent
auf gut 40 Milliarden Euro. „Auf den ers­
ten Blick implizieren die Zahlen einen
Rückgang der Nachfrage. Das geringere
Volumen basiert jedoch in erster Linie
auf einem zu geringen Angebot guter Pro­
dukte, insbesondere im großvolumigen
Bereich“, stellte Völker klar. Zahlreiche
Gesprächsrunden auf der Messe drehten
sich daher um mögliche Alternativen für
Investoren. Die Strategien bewegen sich
dabei je nach Renditeerwartung und Nut­
zungsart zwischen einem Ausweichen in
B- und C-Standorte und der Diversifika­
tion inNischenprodukte wie Pflegeheime,
Studentenwohnungen oder Hotels.
Der starke Investitionsdrang führt
dabei zu einer intensiven Diskussion
über die optimalen Finanzierungsstruk­
turen. „Mezzanine Finanzierungsformen
stoßen zunehmend auf das Interesse der
Marktteilnehmer“, so Ulrich Höller, Vor­
standsvorsitzender der GEG Group.
N
atürlich sorge der Brexit potenziell
für Verschiebungen, die das Umfeld
für Investitionen komplexermachen,
sagte Mahdi Mokrane, Head of European
Research & Strategy, LaSalle Investment
Management Great Britain. Es sei jedoch
viel zu früh, um sagen zu können, was pas­
sieren werde. Bisher keinen Einfluss des
Brexits auf den deutschenGewerbeimmo­
bilienmarkt registrierte Andreas Völker,
Geschäftsführer von BNPPRE. Deutsch­
land gelte insbesondere bei ausländischen
Investoren einmal mehr als sicherer Hafen
mit positiver konjunktureller Entwicklung
und guten Fundamentaldaten.
Auf dem Investmentmarkt setzt sich
die Preisrallye fort. Die Niedrigzinspha­
se und die hohe Marktliquidität erhöhen
den Anlagedruck. Bei Bieterverfahren
sind hierzulande Vervielfältiger bis zum
25-Fachen der Jahresmiete keine Selten­
heit mehr, berichtete Claudia Hoyer, COO
der TAG ImmobilienAG. Dennoch ermit­
telte das Beratungshaus BNPPRE für die
Die Suche nach Alternativen
Das Fest ist vorbei ... Neben
dem Brexit drehten sich die
Diskussionen vor allem um
die anhaltende Niedrigzins­
phase, die neuen Strategien
der Stadtentwicklung und die
Herausforderungen der Digi­
talisierung. Außerdem stand
die Frage nach der richtigen
Anlageform im Fokus.
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Fotos: hristian Hartlmaier; Alex Schelbert / Messe München GmbH
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