IMMOBILIENWIRTSCHAFT 11/2016 - page 32

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
EXPO REAL 2016
DIGITALISIERUNG BRAUCHT WECKRUF
„Die
Immobilienwirtschaft benötigt bei der Di­
gitalisierung noch einen Weckruf “, skiz­
zierte EU-Kommissar Günther Oettinger
ein weiteres großesThema. „Die Immobi­
lienwirtschaft sucht noch nach Lösungen,
die in anderen Branchen bereits üblich
sind“, bestätigte Erik Marienfeldt, Ge­
schäftsführer der HIH Real Estate. „Um
digitale Prozesse zu optimieren, bedarf es
einheitlicher Standards bei der Erfassung,
der Auswertung und dem Austausch von
Daten“, sagte Jochen Schenk, Vorstand der
Real I.S. AG. Ohne diese ließen sich Infor­
mationsverluste an den Schnittstellen zwi­
schen einzelnen Beteiligten nicht vermei­
den. Unter demMotto „Auf demWeg zur
Modellregion für intelligent vernetzte In­
frastrukturen“ spielte das Thema auch bei
der Metropolregion Rhein-Neckar eine
Rolle. Die Region dient als Erprobungs­
raum für neue technologische Konzepte,
in dem Wirtschaft, Verwaltung, Wissen­
schaft und Politik zusammenarbeiten.
Der Trend zur Urbanisierung und die
hohen Zuwanderungszahlen führen in
vielen Ballungszentren zur Auflage neuer
Konzepte der Stadtentwicklung. Die Städ­
te setzen vor allem auf Nachverdichtung,
vertikalesWachstum, Konversion und das
Branding weniger nachgefragter Stadt­
teile. Frankfurt stellte die Rekonstruktion
undNeugestaltung des Dom-Römer-Are­
als vor, mit demdie Stadt bis 2018 ihre alte
Mitte mit neuer Identität wieder errichtet
und das Wohnen in die Altstadt zurück­
holen will. Daneben gilt Frankfurt mit
der markanten Hochhausskyline als Vor­
reiter für das vertikale Wachstum. Diesen
Bereich will auch Hamburg – zumindest
außerhalb der historischen Innenstadt –
künftig stärker in den Fokus nehmen. So
sind im Quartier Elbbrücken in der Ha­
fenCity bis zu drei Hochhäuser geplant.
Die Attraktivität Nürnbergs als Inve­
stitions- und Wohnstandort führt nicht
nur dort zu einer zunehmenden Konkur­
renz zwischen Gewerbe, Wohnen sowie
Grün- und Freiräumen. „Das erfordert
einen bewussten Umgang mit den vor­
handenen Flächenpotenzialen. Mit dem
Handlungsprogramm ,Wohnen 2025‘
und der Entwicklung eines ,Masterplans
Gewerbeflächen‘ sichern wir die Zukunft
Nürnbergs als Standort zumWohnen und
Arbeiten“, sagte NürnbergsWirtschaftsre­
ferentMichael Fraas. Als Hochburg für die
Konversion ehemals militärisch genutzter
Flächen stellte die Stadt Mannheim ihre
Konzepte für die gut 500 Hektar Flächen
vor, die in den kommenden Jahren für eine
Umnutzung bereitstehen.
«
Gabriele Bobka, Bad Krozingen
„Die Immobilienwirt-
schaft benötigt beim
Thema Digitalisierung
noch einen Weckruf.“
Günther Oettinger,
EU-Kommissar
Fotos: Christian Hartlmaier; Alex Schelbert / Messe München GmbH
EXTRA:
VIDEO
Expo-Real-Nachbericht: Sehen Sie in
unserem Film weitere Eindrücke von den
drei Messetagen.
Alexandre Grellier, CEO der Drooms GmbH
Michael Schmid, Vorsitzender der
Geschäftsführung der DB Services GmbH
Nachbericht Expo Real 2016
Auf der Expo ging es auch um neue Konzepte und Strategien der Stadtentwicklung. Die Bal-
lungszentren suchen nach Alternativen, um die angespannten Wohnungsmärkte zu entlasten.
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