Die Wohnungswirtschaft 5/2019 - page 14

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5|2019
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
Verkehrsinformationen wie Busfahrpläne lassen
sich auf einemSchwarzen Brett oder einer digita-
len Haustafel abbilden. Eine umfassende Beratung
sollte nur zusätzlich geschultes Personal durch-
führen. Das kann z.B. auch der Conciergedienst
oder das Quartiersmanagement sein. Darüber
hinaus können diesen Service auch externe Mo-
bilitätsdienstleister wie die örtlichen Nahver-
kehrsunternehmen übernehmen.
E-Ticket
Vor allem für große Mobilitätsstationen bietet es
sich an, ein integriertes (elektronisches) Ticket-
system für alleMobilitätsoptionen zusammenmit
Mobilitätsdienstleistern zu entwickeln, umdie Zu-
gänglichkeit zu den Verkehrsmitteln zu vereinfa-
chen und die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen.
Digitale Haustafel
Digitale Haustafeln informieren dieMieter schnell
und einfach über die neuesten Termine, Ver-
kehrsinformationen und Siedlungsneuigkeiten.
Sie können darüber hinaus die Auslastung einer
Mobilitätsstation und den Ladestand der Batterien
von E-Sharing-Fahrzeugen anzeigen.
Eine Alternative zum eigenen Auto steht den Mietern an der Carsharing-Station im Domagkpark
München zur Verfügung. In vielen Quartieren werden derzeit Mobilitätsstationen bzw. Mobility Hubs
geplant, die Verkehrsträger verknüpfen und unterschiedliche Angebote zur Verfügung stellen
Quelle: Presseamt München, Foto: Michael Nagy
Günstiger unterwegs sein mit
Bus und Bahn – und alle profitieren.
Das geht z. B. mit Mietertickets
Quelle: VCD, Foto: Philip Seitz
Gute Beispiele-Datenbank des Projekts
„Wohnen leitet Mobilität“:
Themenkompass „Intelligent mobil im
Wohnquartier“:
Fußverkehrscheck:
Fahrradparken:
Mietertickets:
Mobilitätsstation:
PUBLIKATIONEN
nen in Anbindung an ÖPNV-Haltepunkte bilden
dagegen mit ihrem integrierten Angebot einen
Angelpunkt für den Verkehr, der über das Quartier
hinaus strahlt. Ein zusätzliches Servicezentrummit
persönlicher Beratung erleichtert denMietern den
Einstieg in die Angebote einer Mobilitätsstation.
Mögliche Elemente von Mobilitätsstationen
Car- und Bikesharing
Das gemeinschaftliche Teilen von Autos und Fahr-
rädern wird als Car- bzw. Bikesharing bezeichnet.
Sharing-Systeme werden im Kontext von Mobili-
tätsstationen zusammenmit Mobilitätsdienstleis-
tern oder Vereinen im Rahmen von Kooperations-
verträgen umgesetzt und angeboten. Hierbei ist
vor allem der Stellplatzbedarf wichtig, wobei in
Zusammenarbeitmit der Kommune auch Lösungen
im öffentlichen Straßenraummöglich sind.
Sharing-Systeme werden dabei nicht nur von Jün-
geren genutzt. Je größer das Angebot an Sharing-
Systemen, desto höher deren Nutzung. Umfragen
unter Bewohnern könnenWohnungsunternehmen
dabei helfen, die tatsächlichen Mobilitätsbedürf-
nisse sowie die diesbezüglichen Wünsche genau
zu ermitteln.
Die Buchung und das Ausleihen beim Car- und
Bikesharing kann digital (Online-Portale, Apps),
telefonisch oder stationär (z.B. über eine digitale
Haustafel oder Schlüsselbox) angeboten werden.
Oft ist es möglich, die Buchung bzw. Reservierung
in ein bestehendes Buchungssystemeines Mobili-
tätsdienstleisters zu integrieren.
Lastenräder
Lastenräder stellen mit ihrem großen Stauraum
eine gute Alternative zum Auto dar. Diese wer-
den von denmeisten Nutzern jedoch abwechselnd
zumnormalen Fahrrad gebraucht, sodass sich ein
gemeinschaftliches Lastenrad für ein Wohnquar-
tier anbietet. Dies kann nach Bedarf ausgeliehen
werden. Häufig sind Lastenräder elektrisch un-
terstützt, sodass gleichfalls die Ladeinfrastruktur
bedacht werden muss.
Reparaturservice und -station
Sobald private Fahrradabstellplätze vorgesehen
sind, ist es überlegenswert, auch eine Reparatur-
station für Fahrräder zu integrieren. Diese sollte
mit entsprechenden Werkzeugen und Materi-
alien ausgestattet sein. Eine Grundausstattung
aus Luftpumpe und Flickwerkzeug ist schon für
kleine Abstellanlagen obligatorisch zu empfeh-
len. Insbesondere bei fehlenden Räumlichkeiten
kann zudem ein regelmäßiger Reparaturservice
im Wohnquartier angeboten werden.
Ladeinfrastruktur für Elektromobilität
Elektrisch unterstützte Fahrräder machen das
Radfahren auch am Stadtrand, im suburbanen
bzw. ländlichen Raumattraktiv undwerden immer
beliebter, da sie die Reichweite von Fahrrädern
für alle Nutzergruppen beträchtlich erhöhen. Im
Falle von Pedelecs oder Elektroautos ist es not-
wendig, die Ladeinfrastruktur zusammenmit den
Abstellräumen und -garagen aufzubauen und ent-
sprechende Anschlussmöglichkeiten vorzusehen.
Hier gibt es meist Standardlösungen (z.B. Wall-
boxes für E-Autos oder Schließfächer für Pedelec-
Akkus), die einfach aufgebaut werden können.
Gerade im Fall von Sharing-Angeboten kann die
Ladeinfrastruktur kooperativ mit einem Mobili-
tätsdienstleister geplant und umgesetzt werden.
Information und Mobilitätsberatung
Die Bandbreite einer Mobilitätsberatung variiert
von einfachen Informationen zum aktuellen Ver-
kehrsgeschehen bis hin zu ausführlichen Bera-
tungen zum Mobilitätsverhalten der Bewohner.
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