Die Wohnungswirtschaft 5/2019 - page 11

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grundstück angeordnet –machen etwa 10%der
gesamten Baukosten einer Wohnung aus. Die
Kosten einer Miet- oder Eigentumswohnung
könnten niedriger ausfallen, wenn weniger
Stellplätze für private Pkw der Bewohner er-
richtet werden müssten. In manchen Städten
erlauben Genehmigungsbehörden eine Ab-
weichung vom üblichen Stellplatzschlüssel,
wenn ein geringerer Bedarf durch zukünftige
Bewohner durchMaßnahmen der Verkehrsent-
lastung wie z. B. eine Kooperation mit einem
Carsharing-Anbieter, die Verfügbarkeit öffent-
licher Verkehrsangebote oder eine gut ausge-
baute Fahrradanbindung im Projekt glaubhaft
gemacht werden kann.
4. Je früher die Bewohner von Neubauprojekten
bekannt sind, desto eher können sie noch vor
dem Einzug von den Vorzügen eines alternati-
ven Mobilitätskonzeptes im Gebiet überzeugt
werden. Neben der Errichtung der neuen Mo-
bilitätsinfrastruktur ist also auch eine zielgrup-
penscharfe Direktansprache der zukünftigen
Bewohner sinnvoll. Der Umzug in eine neue
Umgebung wird allgemein als guter Zeitpunkt
angesehen, sich von alten Mobilitätsgewohn-
heiten zu verabschieden. Alte Routinenwerden
in Frage gestellt, neue könnten ohne eigenes
Auto aufgebaut werden.
Noch überzeugender wird eine Entscheidung für
ein Leben mit alternativen, gemeinschaftlich
genutzten und umweltfreundlicheren Verkehrs-
mitteln, wenn die Errichtungskosten für dieWoh-
nung von den Errichtungskosten eines (nicht mehr
notwendigen) Autostellplatzes getrennt und der
Kostenvorteil einer Wohnung ohne Stellplatz an
die zukünftigen Mieter oder selbstnutzenden
Eigentümer weitergereicht werden könnten.
Quelle: Willi Loose
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