Die Wohnungswirtschaft 5/2019 - page 13

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hen Standort (höchstens 20m Entfernung zum
Hauseingang) errichtet werden. Ideal ist bei einem
Neubau die Planung eines Fahrradraums innerhalb
des Gebäudes.
Fahrradparkanlagen sind am besten barrierefrei
und ebenerdig zu erreichen. Weiterhinmüssen die
Zugänge ausreichend breit (≥ 1,20m) sein. Zudem
sollte der Standort auch nachts gut ausgeleuchtet
sein. Zum Schutz vor Niederschlag ist es nötig,
außenstehende Parkanlagen zu überdachen. Hin-
sichtlich der Sicherheit und des Wetterschutzes
sind Garagen oder abschließbare Fahrradboxen
zu empfehlen, die auch gegen Frost und Sturm
schützen.
Mietertickets – Bewohnerbindung
langfristig stärken
Wohnungsunternehmen bieten ihren Bewohnern
durch sog. Mietertickets vergünstigte oder kos-
tenlose Fahrscheine bzw. Abonnements für den
öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an.
Dadurch entsteht nicht nur für Pendler eine kos-
tengünstige Alternative zum Auto. Mietertickets
stärken auch die Nutzung von Bus und Bahn für
Alltagswege der Bewohner (siehe auch S. 32 in
dieser DW). Unterschiedliche Ticketmodelle des
Mietertickets unterstützen den Umstieg auf nach-
haltige Verkehrsmittel. Entsprechend der Qualität
des ÖPNV-Angebots und der Anbindung an das
öffentliche Verkehrssystem sowie der soziode-
mografischen Zusammensetzung der Mieterstruk-
tur imWohnquartier bieten sich unterschiedliche
Mieterticketmodelle an.
Unterschieden werden Solidartickets (Finanzie-
rung von vergünstigten ÖPNV-Tickets für alle
Bewohner durch die Umlage auf die Kaltmiete),
Sharingtickets (ÖPNV-Tickets können durch die
Bewohner für einen begrenzten Zeitraum an ei-
ner Station ausgeliehen werden) und freiwillige
Mietertickets (Weitergabe von Großkundenra-
batten bei Verkehrsunternehmen an die Bewoh-
ner).
Mobilitätsstationen – Mobilitätsangebote
intelligent verbinden
Umsteigen,Leihen,Parken,Tauschen,Reparieren–
Mobilitätsstationen verknüpfen verschiedene Ver-
kehrsangebote und Dienstleistungen vom E-Bike
bis zumCarsharing-Fahrzeug. Darüber hinaus sind
Mobilitätsstationen eine umfassendeMöglichkeit
für Wohnungsunternehmen, beim Thema Wohn-
ortmobilität eine zukunftsfähige und funktionale
Lösung zu bieten.
Kleine Stationen im Wohnquartier übernehmen
eine wichtige Erschließungsfunktion, da gut
80% aller Wege am Wohnort beginnen oder en-
den. Großzügige zentrale Mobilitätsstatio-
Quelle: : Sebastian Baller
• Laufzeit: Januar 2017 bis Dezember 2019
• Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative
• Projektregionen mit VCD-Regionalkoordinatoren vor Ort: Hannover, Nord (Kiel),
Berlin-Brandenburg (Berlin-Lichtenberg), Sachsendreieck (Chemnitz) und
Rhein-Main (Darmstadt)
• Regelmäßige Dialogforen an allen Standorten mit Fachbeiträgen, Workshops
und Diskussionen zum Zukunftsthema Wohnen und Mobilität sorgen für einen
umfassenden Wissenstransfer und informieren über Erfolgsfaktoren intelligen-
ter Mobilität am Wohnstandort
DAS PROJEKT „WOHNEN LEITET MOBILITÄT“
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Wettergeschützte, sichere und
barrierefreie Fahrradgaragen bilden
das Grundgerüst einer intelligenten
Mobilität am Wohnort
Die junge Münchener Wohnungsgenossenschaft WOGENO denkt Mobilitätsaspekte bei Neubau-
ten gleich mit und installiert Mobilitätsstationen, bei denen u. a. Lastenfahrräder bereitstehen
Quelle: WOGENO München eG
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