DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 1/2019 - page 58

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Aufgabe ist die Unterstützung bei der kosten- und
verbrauchsoptimierten Erzeugung und Verteilung
von Wärme für Raumheizung und Warmwasser-
bereitung. Betrieben werden 18 Wärmeerzeu-
gungsanlagen mit einer Wärmeleistung von rund
14,9MW für 2.548Wohn- und Gewerbeeinheiten
mit 183.651 m
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Wohn- bzw. Nutzfläche.
WLAN-Hotspots in allen 350 Sozialbau-
Studentenappartements
Die Sozialbau hat sieben Studentenwohnheime
mit einer modernen und leistungsstarken WLAN-
Infrastruktur ausgerüstet. Insgesamt wurden 69
Hotspots installiert. Für die Zielgruppe der Stu-
denten stellt dieses Surfen ohne lange Vertrags-
bindungen ein zusätzliches Vermarktungskrite-
rium dar. Umständliche und teure Einzelverträge
mit langen Vertragslaufzeiten gehören damit der
Vergangenheit an.
Versorgung der Sozialbau-Liegenschaften mit
Highspeed-Glasfaseranschlüssen
Seit 2012 hat Sozialbau alle 720 Liegenschaften
an das Highspeed-Glasfasernetz der Telekom an-
geschlossen. Gerade für die rund 500 Gewerbe-
einheiten stellt dies einen starken Wettbewerbs-
vorteil dar.
Mieterstromprojekte zur lokalen und
nachhaltig-regenerativen Energieversorgung
Den mit einer Photovoltaikanlage auf Sozialbau-
Miethäusern erzeugte Strom können die Mieter
direkt nutzen. Die zusätzliche Großbatterie als
Pufferspeicher speichert die überschüssige Ener-
gie. Somit steht der selbstproduzierte Stromauch
dann zur Verfügung, wenn die Sonne nicht mehr
scheint.
Alle 350 Sozialbau-Studentenappartements besitzen leistungsstarke
WLAN-Hotspots
Online gesteuerte Heizanlagen und Monitoring reduzieren den Energieverbrauch
Beim Mieterstrom-
projekt „Auf dem
Bühl“ wird der Strom
in einer Großbatterie
gespeichert
App zum Auslesen und Warten von
Rauchwarnmeldern im Gebäudebestand
Alle 3.863 Mietwohnungen hat die Sozialbau mit
lebensrettendenRauchwarnmeldern ausgestattet.
Über 12.000 qualitativ hochwertige Geräte wur-
den eingebaut, die die Sicherheit aller Bewohner
effektiv erhöhen. Gemeinsam mit dem Hersteller
Hekatron wurde eine App entwickelt, mit der die
Warnmelder zentral ausgelesen werden können.
Smart-Home-Wohnungen mit unterstützenden
Assistenzsystemen für altersgerechtes Wohnen
Bereits 2015 hat Sozialbau mit Hilfe moderner
Technik der Firma Provedo eine Mietwohnung
altersgerecht umgebaut. Eingebaute Sensoren
bieten Sicherheitsfunktionen. Sie schlagen z. B.
Alarm beim Sturz einer Person, bei Rauch oder
wenn vergessen wurde, den Herd beim Verlas-
sen der Wohnung auszuschalten, und sie bieten
zusätzliche Funktionen für Raumheizung, Tür-,
Fenster- oder Lichtsteuerung.
Innovatives Wohnungsbauprogramm
Eines der drängenden gesellschaftlichen Probleme
der Zeit ist die Versorgung breiter Bevölkerungs-
schichten mit bezahlbarem Wohnraum, insbeson-
dere in attraktiven Wirtschaftsräumen, wie dem
Allgäu. Als kreativer Innovationserfolg der Sozi-
albau trägt das sogenannte „Kemptener Modell“
dieser Entwicklung der angespannten Wohnungs-
märkte Rechnung (siehe DW 5/2018, S. 44). Die
Jury würdigte das „Kemptener Modell“ als kluges
Konzept zur sozialen Stadtentwicklung, welches
das Zeug hat, in ganz Bayern Schule zu machen:
Bis 2019 errichtet die Sozialbau in diesem Modell
160neueMietwohnungen, die der Freistaat Bayern
finanziell fördert, ohne diese neuen Wohnungen
direkt einer „Sozialbindung“ zu unterziehen. Somit
stehen die neuen Wohnungen für durchschnittlich
8 €/m
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der bürgerlichen Mittelschicht zur Verfü-
gung und fördern damit die Leistungsgerechtigkeit,
weil als Zusatzleistung 240 vorhandene Bestands-
mietwohnungen der Sozialbau wieder neu sozial
gebundenwerden. DieseWohnungen bleiben so für
Geringverdiener erschwinglich und entlasten den
angespannten Wohnungsmarkt im Allgäu.
Der Mehrwert des „Kemptener Modells“ besteht
darin, dass Neubauwohnungen umca. 2 €/m
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ver-
billigt werden und zusätzlich rund 240 Bestands-
mietwohnungen wieder neu als sozial gebundene
Wohnungenmit Wohnberechtigung zumMietpreis
von rund 5,50 €/m
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Wohnfläche vergünstigt zur
Verfügung stehen. So profitieren insgesamt 400
Haushalte im Allgäu vom Mehrwert des „Sozia-
len Wohnungsbaus 2.0“. „Seit dieses Pilotprojekt
publik wurde, melden sich viele mögliche Nach-
ahmer“, freut sich Sozialbau-Geschäftsführer
Herbert Singer und ergänzt: „Dass wir die TOP-
100-Jury überzeugen konnten, freut uns sehr und
beweist, dass wir in unserer ‚digitalen Projekt-
werkstatt‘ inzwischen echte innovative Erfolge
mit Mehrwert erzielen.“
MARKT UND MANAGEMENT
Quelle: BraunS/gettyimages.com
Quelle: Sozialbau
Quelle: AÜW Allgäuer Überlandwerk
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