DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 1/2019 - page 48

MARKT UND MANAGEMENT
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Dem öffentlichen Teil des Tages der Wohnungswirtschaft ging die Delegiertenver-
sammlung voraus – hier der GdW-Verbandsratsvorsitzende, Franz-Bernd Große-Wilde.
GdW-Verbandsratsvorsitzender Franz-Bernd
Große-Wilde und GdW-Präsident Axel Gedaschko
bei der Eröffnung des öffentlichen Teils des
Tages der Wohnungswirtschaft
tes Maßnahmenbündel. So benötige jedes neue
Austarieren imMietrecht ein hohes Maß an Sorg-
samkeit, um Mietern und Vermietern Sicherheit
zu geben. Notwendig seien ferner investitions-
freundliche Regelungen. Für die Weiterführung
der sozialenWohnraumförderung nach 2019müs-
se das Grundgesetz geändert und eine verlässliche
Verwendung der Mittel in den Ländern gesichert
werden, so Adler.
Über den sozialenWohnungsbau alswichtigenBau-
stein der Daseinsvorsorge herrschte auch Einigkeit
in einer Diskussionsrunde mit Bettina Hagedorn,
Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundes-
finanzminister, und Rita Schwarzelühr-Sutter,
Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundes-
ministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit. DieMietpreisbremse sei nur Symbolpo-
litik, dringend geboten dagegen eine Entbürokrati-
sierung des Bauplanungs- undBauordnungsrechts,
betonte Frank Sitta, stellvertretender Fraktionsvor-
sitzender der FDP im Deutschen Bundestag, ganz
im Sinne der Wohnungswirtschaft.
Für Europa und gegen Nationalismus
Ein flammendes Plädoyer gegen neuen Nationa-
lismus und für ein starkes Europa hielt Joschka
Fischer. Der ehemalige Bundesaußenminister
betonte in seiner Rede, die Bedeutung der eu-
ropäischen Einigung für den Frieden und die
wirtschaftliche Stabilität. Er warnte vor einem
Wiedererstarken des Nationalismus sowie vor
Intoleranz, Respektlosigkeit, Extremismus und
Hass. Fischer plädierte für eine stärkere Besin-
nung auf die universellen Werte als Maßstab po-
litischen, gesellschaftlichen und ökonomischen
Handelns und mahnte, das Einmalige der euro-
päischen Einigung nicht zu vergessen. Fischer
betonte, ihm sei um die Zukunft nicht bang, wenn
er erlebe, wie stark eine solch wichtige Branche
wie die Wohnungswirtschaft vorausdenke und
sich für die wichtigen Werte von Vielfalt, Demo-
kratie, Toleranz und Respekt engagiere.
Das gesellschaftliche Miteinander liege auch in
den Händen der Wohnungswirtschaft. Denn das
Wohnen sei das zentrale gesellschaftliche The-
Zum Verbandstag präsentierte der GdW auch seine eigens entwickelten Botschaften – fast ein Dutzend waren an verschiedenen Stellen zu sehen
Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer hielt eine bewegende Rede.
Er wandte sich gegen Nationalismus und plädierte für ein starkes Europa
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