vielfältiges und buntes Stadtquartier gewachsen,
mit Bewohnern aus 46 Nationen und Strukturen,
wie man sie nur von lang etablierten Dorfgemein-
schaften kennt – so formuliert es zumindest die
Stadtteilzeitung „Schwabinger Seiten“.
Niedrigschwellige Angebote
Das hat viel mit demNachbarschaftsverein und sei-
nen Treffs zu tun, die amAckermannbogen Börsen
heißen. „Das A und O unserer Arbeit ist es, Räume
bereitzustellen, in denen man sich ohne Konsum-
zwang treffen kann“, beschreibt Leiterin Heidrun
Eberle eine zentrale Aufgabe der Nachbarschafts-
börsen. Es geht also umniederschwellige Angebote
undOrte, die kostenlos nutzbar sind. Daneben gibt
es ein breites SpektrumanMitmachangeboten, von
Spielgruppen und Hausaufgabenbetreuung über
Bastelkurse und Fitnesstraining bis zuNaturerfah-
rung undMeditation. Das TeamumHeidrun Eberle
organisiert Flohmärkte, Repair-Cafés und Kleider-
tausch-Partys; es gibt einen interkulturellen Frau-
enabend sowie ein Frauen-Café für Migrantinnen.
Einmal jährlich findet das Kulturwochenende statt,
ein Eventmit Live-Musik, Theater und Ausstellun-
gen von Künstlern aus dem Viertel.
Die im November 2014 veröffentliche Studie „Wirkungs-
analyse Quartiersbezogene Bewohnerarbeit – Nachbar-
schaftstreffs“ befasst sich im Auftrage der Stadt München
mit der Wirkung von Nachbarschaftstreffs, denen sie
eine zentrale Rolle bei der Bewältigung künftiger sozialer
Herausforderungen einräumt. Nachbarschaftstreffs seien
ein wichtiges Angebot für die Gestaltung funktionieren-
der Nachbarschaften, das sich insbesondere dazu eigne,
ehrenamtliches Engagement im Quartier anzuregen, pro-
fessionell zu begleiten und als sozialen Kitt für nachbar-
schaftliches Miteinander im Quartier wirken zu lassen.
Allerdings sei es zwingend geboten, dieses Angebot in enger
Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft systematisch weiterzuentwickeln und auf
ein belastbares Fundament zu stellen, heißt es weiter. Die Autoren der Studie empfehlen
der Wohnungswirtschaft, Nachbarschaftstreffs zu unterstützen, beispielsweise mit unent-
geltlich zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten oder finanziellen Zuwendungen, denn
der dadurch erzeugte soziale Mehrwert komme in erster Linie Kommunen und Wohnungs-
unternehmen zugute – ein Mechanismus, den Sozialwissenschaftler als „Social Return on
Investment“ bezeichnen.
WIRKUNGSANALYSE NACHBARSCHAFTSTREFFS
Download der Studie:
Nachbarschaftstreffs.pdf
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Quelle: Landeshauptstadt München