STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
4
4|2019
Neues Wohnviertel
Pläne für Bebauung des Siemens-
Areals schreiten voran
Es soll ein lebendiges Wohnviertel mit einem klangvollen Namen werden:
Das Schönhof-Viertel realisieren die Unternehmensgruppe Nassauische
Heimstätte | Wohnstadt (UGNHWS) und der börsennotierte Wohnentwick-
ler Instone Real Estate auf dem ehemaligen Siemens-Areal und weiteren
zwischenzeitlich gekauften Grundstücken im Frankfurter Stadtteil Bocken-
heim. Nach einem europaweiten Architektenwettbewerb stehen nun zwei
Siegerentwürfe für die Bebauung der ersten beiden Baufelder, die Quar-
tiersmitte, fest. Die Bebauung soll auf rund 45.000m
2
Bruttogeschoss-
fläche die insgesamt rund 2.000 Wohnungen umfassenden Quartiere im
Osten und Westen des Viertels verbinden und mit ihren beiden Gebäude-
körpern und dem Quartiersplatz dazwischen das städtebauliche Rückgrat
des Schönhof-Viertels bilden.
Die UGNHWS bebaut das südlich des zentralen Platzes gelegene Areal
und betritt dabei Neuland: Mit der Stadt Frankfurt realisiert sie die erste
horizontal gemischte Hybridschule Deutschlands. Das bedeutet: In den
beiden unteren Geschossen entstehen eine Grundschule samt Sporthalle,
in den Geschossen darüber Wohnungen. Sämtliche Wohnungen, die in
diesem Baufeld entstehen, werden öffentlich gefördert und sollen einen
möglichst hohen energetischen Standard erreichen. Instone wird in dem
nördlich des zentralen Platzes gelegenen Gebäude die Nahversorgung des
neuen Quartiers realisieren.
Insgesamt ist für das Wohnviertel ein großes Spektrum an Baukörpern so-
wie eine hohe architektonische Vielfalt und Qualität vorgesehen. Geplant
ist zudem ein Mix aus je einem Drittel geförderten Wohnungen, frei finan-
zierten Miet- sowie Eigentumswohnungen. Die ersten Bauanträge werden
2019 eingereicht, 2024 soll das Schönhof-Viertel fertig sein.
Bezahlbares Wohnen
BImA und Kommunen forcieren Wohnraumoffensive
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und die Kommunen
wollen enger zusammenarbeiten. Mit der Kooperation soll die beim
„Wohngipfel 2018“ beschlossene Wohnraumoffensive forciert werden.
Dafür haben die BImA, der Deutsche Städtetag, der Deutsche Land-
kreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund ein gemeinsames
Informationsschreiben unterzeichnet. Demnach sollen bundeseigene
Grundstücke künftig möglichst schnell für den bezahlbaren Wohnungsbau
zur Verfügung gestellt werden. Angedacht sind zudem auch gemeinsame
Projekte von BImA und Kommunen auf den Liegenschaften des Bundes.
Wie es in dem Informationsschreiben heißt, will die BImA darüber hinaus
zudem beratend tätig werden und eigene Bauvorhaben im Rahmen der
Wohnungsfürsorge für die Unterbringung von Beschäftigten des Bundes
umsetzen, um angespannte Wohnungsmärkte zu entlasten. Aufgrund von
Änderungen an der im September 2018 in Kraft getretenen Verbilligungs-
richtlinie sind außerdem Preisnachlässe, auch für Dritte, im Gespräch.
Weitere Informationen:
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Weitere Informationen:
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Schule, Sporthalle, Wohnungen: Die UGNHWS realisiert die erste horizontale
Hybridschule Deutschlands
Gemischte Nutzung, möglichst wenig Autos: Instone Real Estate entwickelt das
nördlich des zentralen Platzes gelegene Baufeld
Quelle: Menges Scheffer Architekten
Quelle: Ackermann + Raff
Quelle: PIXEL to the PEOPLE/shutterstock.com
Vieler Orten herrscht ein Mangel an bezahlbaren Wohnungen. Bundeseigene Grund-
stücke sollen daher schneller für die Bebauung zur Verfügung gestellt werden