Die Wohnungswirtschaft 3/2019 - page 56

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3|2019
PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN
Rohstoffkreislauf statt Einmalnutzung
Rückbaubares WDV-System
Für Bautätigkeiten werden pro Jahr in Deutschland u. a. etwa 5 Mio. m
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Dämmstoffe und 100 Mio. t Sand verbraucht. Diese in Gebäuden gebun-
denen, endlichen Rohstoffe werden bisher für eine einmalige Nutzung
verschwendet. Denn beim Rückbau werden Baustoffe in aller Regel
gemischt entsorgt. Damit sind sie für eine weitere Nutzung im Hochbau
verloren – teuer und ökologisch unbefriedigend.
Der Hersteller Saint-Gobain Weber hat jetzt ein recyclingfähiges WDVS
entwickelt (Dämmstoff, Dübel, Gewebe und mineralische Putzmörtel),
bei dem die Komponenten sortenrein getrennt und der Wiederverwertung
zugeführt werden können. Das System ist ab sofort verfügbar. Die bauauf-
sichtliche Zulassung ist beantragt (Nr. Z- 33.9 – 1671).
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
auund Stadtentwicklung
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Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
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auund Stadtentwicklung
Verbändebündnis „Herstellererklärung“
EU-Normen: Verbändebündnis schafft rechtssicheres System
Der Großteil aller deutschen Wandbaustoff- und Betonfertigteil Produ-
zenten stellt ab sofort privatrechtliche Leistungserklärungen für seine
Produkte zur Verfügung. Der Grund: ein EuGH-Urteil von 2014. Dieses
besagt, dass nationale bauordnungsrechtliche Zusatzanforderungen an
europäisch harmonisierte Bauprodukte nicht mehr erlaubt sind. Als Folge
dürfen mittlerweile nur noch bauordnungsrechtliche Anforderungen
an das Bauwerk – nicht aber an das Bauprodukt – gestellt werden. Um
hier die Sicherheit und Qualität auch weiter zu gewährleisten, haben
verschiedene Herstellerverbände zusammen mit Bundesarchitekten-
und Bundesingenieurkammer sowie weiteren Bauverbänden die sog.
Anforderungsdokumente erarbeitet. Anlässlich der BAU 2019 stellten der
„Bundesverband Leichtbeton e.V.“, der Verbund „Lebensraum Ziegel“ im
Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie und die „Deutsche Beton-
bauteile“ das neue Konzept nun detailliert vor.
Stellten das Konzept der Anforderungsdokumente vor (v. l.): Dieter Heller (Bundes-
verband Leichtbeton), Clemens Kuhlemann (Lebensraum Ziegel), Michael Hölker
(Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel)
Quelle: Klaus D. Wolf/Verbändebündnis „Herstellererklärung“
Quelle: Saint-Gobain Weber
Neue Fassadenbefestigung
Planungsspielraum dank Glasfaser
Gemeinsam mit Architekten und Fassadenbauern entwickelte das Unter-
nehmen Schöck eine neue thermisch trennende Befestigung für vorge-
hängte hinterlüftete Fassaden (VHF). Der neue Fassadenanker wurde vom
Passivhausinstitut für alle Gewichtsklassen in die höchste Klassifizierung
phA+ eingestuft. Der neue Fassadenanker besteht aus dem Werkstoff
Combar in Verbindung mit einer Edelstahlschraube. Combar, ein Stab aus
hochgefülltem Glasfaserverbundwerkstoff mit geringer Wärmeleitfähig-
keit, ist die Befestigung für VHF auf dem Markt, die die Anforderungen
an den Wärmeschutz zuverlässig erfüllt. Als „Zertifizierte Passivhaus-
Komponente“ sorgt das neue System für eine zuverlässige thermische
Trennung und ermöglicht eine rechnerisch wärmebrückenfreie Konstruk­
tion. Die Planung normgerechter Energienachweise wird so in diesem
Punkt erheblich vereinfacht.
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Stadtbauund Stadtentwicklung
Neue Fassaden-
befestigung mit
Combar vermeidet
Wärmebrücken
und vereinfacht die
Planung
Quelle: Schöck Bauteile GmbH
Das im System
integrierte Separa-
tionsgewebe lässt
sich beim Rückbau
bahnenweise
lösen und mitsamt
der Putzschicht
abziehen. Nachdem
der Putz mecha-
nisch vom Gewebe
getrennt wurde,
geht beides wieder
in den Produktions-
prozess ein
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