NEUBAU UND SANIERUNG
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2|2018
feuchteteWärmedämmung auf demDach verblei-
ben kann. Ist eine Aussage zum weiteren Trock-
nungsverlauf der Dämmung möglich, kann bei
einer Sanierung auch die alte Dämmung erhalten
und weiterverwendet werden. Dies reduziert vor
allem die Entsorgungskosten und ist im Sinne der
Nachhaltigkeit eineMöglichkeit, die bestehenden
Funktionsschichten weiter zu nutzen.
Häufigwerden unbelüftete Flachdachkonstruktio-
nenmit Sparrenvolldämmung imHolzbau hinter-
fragt. Mit einemkonsequentenMonitoringsystem
kann gerade bei diesen kritischen Konstruktionen
die dauerhafte Funktionssicherheit festgestellt
werden.
Roof Monitoring – Predictive Maintenance 4.0
für die Wohnungswirtschaft
Mit demEinsatz eines Roofprotectors schon in der
Phase der Gebäudeerrichtung kann gewerkeüber-
greifend eine frühzeitige und lückenlose Überwa-
chung der Dachdichtheit sichergestellt werden.
Somit ergibt sich auch die sichere Nutzung der
Dachflächen für Aufbautenwiemit Solaranlagen,
da das Dachmonitoring eine lange Nutzungsdau-
er des Flachdaches und somit seiner Aufbauten
ermöglicht.
Das konsequenteMonitoring ist dabei eineMetho-
de, umeinerseits den Feuchtehaushalt einer Flach-
dachkonstruktion kontinuierlich zumessen und zu
bewerten, anderseits ist die „Wächterfunktion“
geeignet, eine klare Schadenseingrenzung durch
Ortung der Feuchtigkeit nach unmittelbaremWas-
sereintritt vorzunehmen. Je nach Ausstattung des
Detektionssystems kann eine akute Warnung an
eine Meldestelle abgesetzt werden. Dies ist nicht
nur bei Flachdachkonstruktionen von kritischen
Gebäuden wie Museen oder Krankenhäusern be-
deutsam, sondern auch im Wohnungsbau.
Die kontinuierliche Beobachtungmit einer Online-
Auswertung der Messdaten kann bei der Beurtei-
lung des Erfolgs von Interventionen oder Repa-
raturen am Dach den Erfolg beurteilen. So ergibt
sich für die Wohnungswirtschaft und Nutzer von
Flachdachkonstruktionen große Sicherheit.
Funktionsweise
Über die Dachfläche regelmäßig verteilte Senso-
ren messen die Temperatur, Wasser und Wasser-
dampf. Die gewonnenen Daten können entweder
von Hand an der Messstelle ausgelesen oder per
Funk an einen Datenserver versendet werden. Bei
höheremFeuchtigkeitsaufkommenwird ein hoher,
im trockenen Zustand dagegen ein niedriger Mess-
wert erzielt, womit die Feuchtezunahme oder auch
die Austrocknung im Dachpaket exakt gemessen
und dokumentiert werden kann.
Mit dem Einsatz des Messgerätes schon in der
Phase der Gebäudeerrichtung kann eine früh-
zeitige, lückenlose sowie gewerkübergreifende
Überwachung der Dachdichtheit sichergestellt
werden und somit für eine sichere Nutzung der
Dachflächen über die technische Lebensdauer
hinaus garantiert werden. Im Sanierungs- oder
Reparaturfall kann durch den Einsatz des Monito-
ringsystems der Schaden genau bestimmt werden,
dadurch werden die Reparatur- bzw. Sanierungs-
kosten erheblich günstiger.
Nach erfolgter Reparatur bzw. Sanierung kann der
Reparaturerfolg nachvollziehbar gemessen und
dokumentiert werden.
Fazit
Die innovative Messtechnik zur Kontrolle der
Feuchte in einer Flachdachkonstruktion ermög-
licht den Einstieg in das Flachdach 4.0. Das pro-
fessionelle Dachmonitoring ist somit Basis für das
professionelle Bewirtschaften von Flachdächern
für die Wohnungswirtschaft.
Die Erfassung der Feuchtezustände trägt zur Er-
höhung der Nutzungsdauer der Konstruktion bei
und erlaubt bei Schadensfällen den gezielten und
schnellen Eingriff.
Über die Dachfläche verteilte
Indikatoren messen Feuch-
tigkeit sowie Temperatur
und erlauben so eine sichere
Beurteilung der Zustände in
der Konstruktion
Die Einbindung in die Dachabdichtungsebene erfolgt mit einem
konventionellen Flachdachlüfter
Der Einbau des Messgerätes kann in
jedes Flachdach erfolgen