DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 2/2018 - page 33

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2|2018
ENTWICKLUNG DER NORMUNG (GESAMT) – RÜCKGANG NATIONALER
NORMEN ZUGUNSTEN VON EUROPÄISCHEN NORMEN
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nahmen zusammenfasste. Aktiv begleitet wurde
die ministerielle Arbeit von einem Expertengre-
miumzur Umsetzung der Wohnungsbauoffensive.
Die Erfolge dieser Arbeit können sich sehen lassen,
auch wenn noch nicht alle Probleme gelöst sind
bzw. auf alle festgestellten Defizite angemessen
reagiert werden konnte.
Eine wichtige Aufgabenstellung des 10-Punkte-
Programmswar es, Standards imBauwesenauf den
Prüfstand zu stellen. Inder vomBMUBeingerichte-
tenArbeitsgruppe„StandardsimBauwesen“wurden
VorschlägefüreinverbessertesBeteiligungsverfah-
ren unterbreitet, wie Normungsprozesse transpa-
renter zu gestalten undMitwirkungsmöglichkeiten
der interessierten Kreise zu verbessern sind.
Handlungsfelder
Der DIN e. V. hat die Anregungen dieser AG zügig
aufgegriffen und einen Sonderpräsidialausschuss
„Bauen und Gebäude“ unter Leitung des Präsiden-
ten Dr. Albert Dürr eingerichtet.
Zwei Handlungsfelder gilt es hier hervorzuheben:
• Eine „Folgekosten-Abschätzung“ soll bei der
Erteilung eines Normungsauftrags, aber auch
bei der Verabschiedung eines Normentwurfs
durchgeführt werden. Dies halte ich für ganz
wesentlich, um der Kritik vieler Akteure, die in
der Normung aktiv sind, wirksam entgegentre-
ten zu können. Im nationalen Normungsbereich
beimDIN e. V. ist dieser Aspekt zügig umsetzbar,
beimEuropäischen Komitee für Normung (CEN)
sollte ein entsprechender Vorschlag eingebracht
werden.
WESENTLICHE FAKTOREN FÜR DIE VERÄNDERUNG DER
HÖHE VON BAUKOSTEN
Quelle: BMUB/Bericht der Baukostensenkungskommission, Berlin 2015, S. 12
Neue gesetzliche Vorschriften und Änderungen
an bestehenden Vorschriften
Veränderungen des Planungs- und Bau­
prozesses einschl. Industrialisierung des Bauens
Änderungen von Qualitäten (bspw. Qualitäts-
standard, Größe, Umfang und Ausstattung
Veränderung der Höhe von
Baukosten
Entwicklung von Preisen für Bauprodukte und
Bauleistungen sowie deren Inputfaktoren
KOSTENTREIBER FÜR DEN WOHNUNGSBAU
Quelle: BMUB/Bericht der Baukostensenkungskommission, Berlin 2015, S. 37
Gestehungskosten und Verteilung der erfassten Kostentreiber für den Wohnungsbau auf die jeweiligen Verursacher
am Beispiel von Wachstumsregionen bzw. Ballungsgebieten, Bezug: Typengebäude
MFH
Besondere Auflagen bei Planverfahren
und Gebäudeausführung sowie
zusätzliche Abgaben
Vorgaben/Anforderungen
Kommunen
82 €/m
2
3,7%
Änderung von gesetzlichen Rahmen-
bedingungen sowie von technischen
Bestimmungen/Normen
Vorgaben/Anforderungen
Bund und Länder
248 €/m
2
11,2%
Veränderungen des mittleren
Preisniveaus für Bauland
in Deutschland
Entwicklung
Baulandpreise
115 €/m
2
5,2%
Veränderungen des mittleren Preis­
niveaus für Bauprodukte/Bauleistungen
sowie Nebenkosten in Deutschland
Entwicklung
Baupreise und
Nebenkosten
426 €/m
2
19,3%
Gesamt-/Investitionskosten
im Jahr 2000
Bezugsjahr
Gestehungskosten
2.209 €/m
2
100%
Hinweis: Zwischen dem Bezugsjahr 2000 und dem Betrachtungsjahr 2014 sind die Lebenshaltungs-
kosten in Deutschland um rund 25% angestiegen
€/m
2
Wfl.
1.000
Bezugsjahr
2000
Betrachtungsjahr
2014
Kommunen
Bund und Länder
Baulandpreise
Baupreise und
Nebenkosten
3.500
3.000
2.000
2.500
1.500
Quelle: © 2017, DIN e.V.
DIN (national)
DIN EN (ISO) (europäisch)
DIN ISO und DIN IEC (international)
1989
1993
1997
1991
1995
1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
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