ENERGIE UND TECHNIK
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3|2018
Quelle: Techem
Alternative Heizsysteme
Effizient heizen mit Umweltenergien
Aufgrund gesetzlicher Vorgaben liegt beim Wohnungsbau ein immer
größerer Fokus auf der Energieeffizienz. Die Berliner Wohnungsbauge-
nossenschaft EVM Berlin eG hat bei einem Bauprojekt in Berlin-Karlshorst
sechs Großwärmepumpen installiert, die die Abwärme der öffentlichen
Abwasser-Druckleitung nutzen, die in der angrenzenden Straße verläuft.
Für die Nutzung der Abwärme zahlt die Genossenschaft eine Vergütung
an den Berliner Wasserbetrieb, den Betreiber der Abwasser-Druckleitung.
„Das ist nur ein geringer Betrag im Vergleich zu dem Nutzen, den wir
daraus ziehen“, stellt EVM-Vorstand Torsten Knauer fest. Insgesamt
können mit der Anlage pro Jahr 35 t CO
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gegenüber einer herkömmli-
chen Gasheizung eingespart werden. Die Warmwasserbereitung erfolgt
in diesem Fall dezentral in den Wohnungen über elektronisch geregelte
Durchlauferhitzer.
Da für viele Hausbesitzer in den kommenden Jahren Investitionen in eine
zeitgemäße Hauswärmetechnik anstehen, haben Branchenunternehmen
und Verbände die Initiative Wärme+ gegründet. Mit ihrem Informa-
tions- und Serviceangebot will sie darüber aufklären, wie eine effiziente
Anlagentechnik zu einer intelligenteren Energienutzung in Haus und
Wohnung beitragen kann. Im Fokus stehen dabei innovative Lösungen wie
z.B. die Wärmepumpe.
Weitere Informationen:
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
auund Stadtentwicklung
Energiekennwerte-Studie 2017
Es steht nicht gut um die Ener-
gieeffizienz in deutschen Mehr-
familienhäusern. Dies besagt die
„Energiekennwerte-Studie 2017“ der
Techem GmbH. Der Dienstleister von
Energieabrechnungen und Energie-
management in Immobilien hat die
Wärme- und Warmwasserverbräuche
von 1,3 Mio. Wohnungen in 115.000
Mehrfamilienhäusern in Deutschland
anonymisiert ausgewertet. Der Studie
zufolge ist der Endenergieverbrauch
für Raumheizwärme 2016 für alle
Energieträger merklich gestiegen,
was die Autoren nicht allein auf die gegenüber dem Vorjahr kühlere Witte-
rung der Wintermonate zurückführen.
Die Ergebnisse der Energiekennwerte-Studie zeigen regionale Unterschie-
de im Verbrauch von Wärme, Warm- und Kaltwasser auf Basis von Erdgas,
Heizöl und Fernwärme. Sie ermöglichen damit einen Einblick in die
energetische Situation des Mehrfamilienhausbestandes in Deutschland,
teils auch für Österreich und die Schweiz. Sie bieten Immobilienverant-
wortlichen Hilfestellungen, um den Energieverbrauch in Wohnungen zu
bewerten und Ansatzpunkte für Energiesparmaßnahmen zu erkennen.
LITERATURTIPP
„Techem Energiekennwerte 2017“, Techem Energy Services
GmbH, 220 Seiten, Preis 15 €,
Bestellung:
stenloser
Download:
Mieterstrom
Berliner Möckernkiez
erhält PV-Anlagen
Die Mieter der Wohnungsbaugenossenschaft Möckernkiez eG können Son-
nenstunden in Zukunft nicht nur genießen, sondern auch nutzen: Auf fünf
Dächern installiert die Naturstrom AG aktuell Photovoltaikanlagen und
legt damit den Grundstein für die Mieterstromversorgung des Quartiers.
Ein Mix aus hausgemachtem Strom und Ökostrom aus dem Netz soll einer
der zentralen Bausteine der geplanten nachhaltigen Strom- und Wärme-
versorgung sein (siehe DW 11/2017, S.36ff.).
Jährlich sollen im Quartier rund 125.000 kWh Strom produziert werden.
Gut die Hälfte davon wird direkt von den Bewohnern vor Ort abgenom-
men werden können, der Ökostrom aus dem Netz deckt den restlichen
Bedarf. Dazu kommt eine nachhaltige Wärmeversorgung: So wurde ein
Nahwärmenetz verlegt und ein Blockheizkraftwerk (BHKW) errichtet, das
zu 100% mit Biogas betrieben wird. Neben der Wärme wird das BHKW
auch Strom produzieren – der wiederum Teil des Mieterstroms sein wird.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Umweltschonend und effizient: Die Initiative Wärme+ geht von hohen
Investitionen in eine zeitgemäße Hauswärmetechnik aus
Quelle: Stiebel Eltron
ENERGIEINFRASTRUKTUR MÖCKERNKIEZ
BHKW
215 kWth, 143 kWel
Gas-Spitzenlastkessel
1.200 kWth
PV-Anlagen
135 kW (verteilt auf 5 Dächer)
Leitungen
600 m Wärmenetz
Zähler
471 Wohnungszähler, 6 Summenzähler
Ladeinfrastruktur
2 Ladesäulen mit zus. 4 Ladepunkten je 22 kW