zahlbares Wohnen und Bauen ins Leben gerufen.
In vielen Arbeitsgruppen wurden Schwerpunkte
wie Recht, Grundstücke und Kosten behandelt. Ein
Ergebnis aus der Baukostensenkungskommission
war, dass das serielle und modulare Bauen helfen
könnte, bisher ungenutzte Effizienzpotenziale im
Planen und Bauen zu heben, um damit Kosten-
und Zeitersparnisse zu realisieren. Dies klingt
für viele nicht überraschend. Dennoch zeigte
sich, dass trotz dieser Erkenntnis nur sehr we-
nige Marktakteure bereit waren, entsprechende
Angebote im Wohnungsbau zu platzieren. Statt-
dessen herrschte sowohl auf Bauherren- als auch
auf Planungs- und Bauausführungsseite bis auf
wenige Ausnahmen Skepsis oder generelle Ableh-
nung. Das Totschlagargument schlechthin lautete:
„Das wäre nur eine neue Platte, wir wollen keine
städtebauliche Einöde.“
Einrichtung der Arbeitsgruppe
„Serielles Bauen“
Im Rahmen des Bündnisses und der Baukosten-
senkungskommission wurden die Vorteile des
seriellen Bauens (Modularisierung, Standardisie-
rung und Vorfertigung von Roh- und Ausbauele-
menten) analysiert und ihre Bedeutung heraus-
gestellt. Umdiese Bauweisen gezielt zu forcieren
und Barrieren abzubauen, wurde durch das Bun-
desbauministerium (BMUB, Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und
Bau; heute zuständig: BMI, Bundesministerium
des Innern, für Bau und Heimat) eine Arbeitsgrup-
pe „Serielles Bauen“ eingerichtet. Die Idee war,
mit Unterstützung des BMUB einen Wettbewerb
der Wohnungs- und Bauwirtschaft zu initiieren,
der eine Initialzündung gibt. Der Wettbewerb
„Serielles und modulares Bauen“ sollte Ideen
und Lösungen präsentieren, die imAnschluss zur
Anwendung gebracht werden.
Die Arbeitsgruppe traf sich erstmals am 18.
Januar 2016. Ihre Mitglieder entstammten
verschiedenen Landes- und Bundesministerien
sowie der Immobilien- und Bauwirtschaft. Die
wissenschaftliche Leitung und das Projektma-
nagement übernahm das Bochumer Institut für
Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt-
und Regionalentwicklung (InWIS). Die Arbeits-
gruppe arbeitete parallel an der Definition der
Wettbewerbsaufgabe sowie der Organisation
eines Wettbewerbsprozesses.
Vorbild Schweden?
Der Verband kommunaler Wohnungsunterneh-
men in Schweden SABO hatte in einem ähnlichen
Verfahren erfolgreich „Bauen in Serie“ zu 25%
unterhalb des Marktdurchschnitts erreicht und
war Vorbild (siehe auch Artikel auf S. 32 ff.). Im
Unterschied zur schwedischen Ausschreibung ei-
nes fertigen Entwurfs war in Deutschland zuerst
ein Ideenwettbewerb geplant. Im Arbeitsprozess
setzte sich dann aber die Auffassung durch, dass
ein derartiger Wettbewerb nicht geeignet wäre,
zur Lösung der bestehenden Probleme signifi-
kant beizutragen. Ziel war es ja, insbesondere für
den sozialen und niedrigpreisigen Wohnungsbau
Lösungen zu finden, der im Besonderen von den
kommunalen, aber natürlich auch von anderen
Wohnungsunternehmen benötigt wird. Aber gera-
de die demöffentlichen Vergaberecht unterliegen-
den Unternehmen hätten trotz des Wettbewerbs
das gewünschte Projekt neuerlich ausschreiben
müssen. Die übliche Trennung von Planung und
Bau hätte zudem verhindert, dass ein „Wunsch“-
Architekt plus -Bauunternehmen für eine größere
Bauaufgabe in mehreren Etappen zur Verfügung
stünde. Die Realisierung vonMengeneffekten