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10|2017
Vertreter von Wohnungs-
unternehmen und Stadt
bei der symbolischen
Schlüsselübergabe an
Mieterin Sharon Meke und
Tochter Michelle: GEWO-
FAG-Geschäftsführer
Dr. Dengler, Stadtbaurätin
Prof. Dr. Merk, Aufsichts
ratsmitglied Wulf,
Sozialreferentin Schiwy,
Stadträtin Kürzdörfer,
GEWOFAG-Geschäfts-
führer Straßer (v.l.) und
Stadträtin Rieke (r.)
gebenheiten anders und neu zu denken. Und so
fußt das Dantebad-Projekt auf bis dahin nie um-
gesetzten Maximen: Mit einer Bauzeit von sechs
Monaten deutlich schneller zu bauen und durch
eine Überbauung bereits erschlossener Flächen
mittels einer Holz-Hybrid-Konstruktionen mit
hohem Vorfertigungsgrad und einfacherer In-
nenausstattung auch Kosten zu sparen.
Gerade beim kommunalen Wohnungsbau stehen
Themen wie Kosten, Zeit und die soziale Verträg-
lichkeit im Vordergrund. Es war eine Herausfor-
derung, diese Aspekte zusammenzubringen. „Wir
konnten Termine und Kosten im Griff behalten,
weil wir von Anfang an seriell gedacht haben, ohne
dabei aus dem Auge zu verlieren, dass sowohl die
halböffentlichen Erschließungsbereiche, wie z. B.
der Laubengangmit den großzügigen Aufweitun-
gen, als auch die Wohnungen selbst bei aller Re-
duzierung eine angemessene Qualität erfahren“,
erklärt Architekt Nagler: „Klein, aber fein!“, habe
eine Mieterin dazu gesagt.
Modularer Fertigbau – fast wie Lego
Dass modulare Bauen in Serie ist nicht neu, doch
oft haftet ihm noch das Image von Plattenbau-
siedlungen oder von Wohngettos am Stadtrand
an. Dass es auch anders geht, zeigt das Dantebad-
Projekt. Das Gebäude wirkt trotz seiner Länge von
110 m und seinen vier Stockwerken über den
Parkplätzen nicht wuchtig oder erdrückend. Der
Grund: Es berührt den Boden nur mit zwei Trep-
penhäusern und den beiden Kopfbauten, in denen
die Fahrrad-, Müll- und Technikräume unterge-
bracht sind. Da das Gebäude nicht unterkellert ist,
befinden sich Keller-Ersatzräume in jeder Etage
im Kopfbau Nord.
Auch die Gebäudehülle trägt zu demEindruck bei.
Sie hat auf der Seite zum Dantebad eine offene
vertikale Holzschalung. Auf der rückwärtigen Ge-
bäudeseite befinden sich Laubengänge, die die
Fassade horizontal gliedern. Über sie gelangt man
in die Wohnungen.
Diese Bauweise war aber nicht nur aus optischen
Gründen, sondern auchwegen des Brandschutzes
notwendig. Das Gebäude fällt unter die Gebäude-
klasse 4. Das erfordert eine Feuerwiderstands-
dauer für die oberen Geschosse von 60 Minuten.
30Minuten länger (F90) ist dieWiderstandsdauer
im Erdgeschoss.
„Der Stahlbetontisch, der vor Ort gegossen wur-
de, war eine der herausforderndsten Bauaufgaben
und erklärt die 2,5-monatige Rohbauphase“, sagt
Bauleiter Timo Liegl. Der Tisch setzte den Rahmen
und die Stützen gaben das Raster vor: drei Stell-
plätze zwischen einer Stütze. Diese wurden nach
oben durchgezogen und die Wohnungen darum
herumgeplant, so Architekt Tobias Pretscher. Die
Holzrahmenelemente kamen direkt aus demWerk
der Firma Huber und Sohn in Bachmehring. Sie
wiesen bereits Fenster und die Außenverkleidung
auf und wurden vor Ort nur noch montiert. Die
tragenden Elemente sind aus wohnungsgroßen
Brettsperrholzelementen, die Wände aus Brand-
schutzgründen beidseitig zweilagigmit Gipsfaser-
platten bekleidet. Aus Schallschutzgründen ist
Planungsbeginn:
Januar 2016
Baubeginn:
Juli 2016
Richtfest:
Oktober 2016
Mietereinzug:
Januar 2017
Reine Bauzeit:
sechs Monate
ZEITSCHIENE
Straßenansicht der Parkplatzüberbauung am Dantebad
Bauherr:
GEWOFAG GmbH
Architekt:
Florian Nagler Architekten, München
Generalunternehmen:
B&O Gruppe
Holzbau:
Huber & Sohn, Bachmehring
Rohbau:
Emil Hönninger, Kirchseeon
Projektdauer:
sieben Monate Ausschreibung und Planung, sechs Monate Bauzeit
- Holzbauweise mit flexiblen Grundrissen
- 86 Einzimmerwohnungen mit 24 m
2
bis 31 m
2
- 14 Wohnungen mit 49 m
2
bis 54 m
2
- Von 111 Parkplätze konnten 105 erhalten werden
- Geförderte Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge, Wohnungslose und Geringverdiener
Miete:
9,40 €/m
2
kalt
PROJEKTDATEN
Quelle: Roland Weegen
Quelle: Lukas Barth
