DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 10/2017 - page 33

Durch die Umbaumaßnahmen wirkt das Gebäude
leichter und transparenter
Die Wohnungen wurden entkernt und den neuen Bewohnern zum Selbstausbau angeboten.
Die Architekten stellten dafür einen Katalog mit Ausbauoptionen zur Verfügung
Quelle aller Fotos: Mies van der Rohe-Stiftung Barcelona; Fotos: Marcel van der Burg/primabeeld
wurde. Bei ihrer Fertigstellung zählte die Siedlung
31 Hochhäuser mit 13.000Wohnungen, verwaltet
von 15 Wohnungsgesellschaften.
Gebaut wurde sie für Familien mit mittlerem
Einkommen. Doch schon bald erwies sich die
Siedlung als Fehlplanung. Es mangelte an Ein-
kaufsmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen.
Abends verwandelten sich manche Gegenden der
Großsiedlung Bijlmermeer in verlassene Geister-
orte. Die modernen großen Wohnungen mussten
mit neuerbauten Einfamilienhäusern in der Re-
gion konkurrieren. Die Amsterdamer Familien,
für die der Stadtteil eigentlich errichtet worden
war, bliebenweg. Stattdessen konzentrierten sich
große Gruppen sozial benachteiligter Menschen
in dem Viertel, darunter viele Einwanderer aus
der 1975 unabhängig gewordenen Kolonie Suri-
nam. Manche Gegenden von Bijlmermeer waren
berüchtigt für Kriminalität, Verwahrlosung und
Drogenprobleme. Entsprechend schlecht war der
Ruf der Siedlung.
In den 1990er Jahren begann eine groß angelegte
Quartierserneuerung: Viele Hochhäuser wurden
abgerissen und durch Reihenhäuser und kleinere
Geschossbauten ersetzt. Die 400 m lange Wohn-
zeile Kleiburgmit ihren 500Wohneinheiten blieb
das letzte noch weitestgehend imOriginal erhal-
tene Gebäude.
Bauherr:
Kondor Wessels Vastgoed
(Amsterdam)
Architektur:
NL Architects (Amsterdam)
und XVW Architectuur (‘s-Hertogenbosch/
Amsterdam)
Bruttogeschossfläche:
65.600 m
2
Nettogeschossfläche:
59.400 m
2
Wohneinheiten:
500
Kaufpreis des Komplexes:
1 €
Fertigstellung:
2012
DE FLAT KLEIBURG: PROJEKTDATEN
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