Die Wohnungswirtschaft 7/2017 - page 20

Im innerstädtischen Stadtteil Nürnberg-St. Johannis erneuert die wbg nicht nur ihren Bestand,
sie qualifiziert auch das Quartier, indem sie neben Wohnraum auch Gemeinbedarfs- und soziale
Infrastruktureinrichtungen schafft sowie den öffentlichen Raum aufwertet
Ihrem baukulturellen Anspruch entsprechend, führte die wbg einen
Wettbewerb für das Bauvorhaben in St. Johannis durch und wählte eine
Klinkerfassade
Quelle: wbg Nürnberg
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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7|2017
Abrechnung des Projektes beträgt die Gesamt-
kapitalrentabilität 4,2%. Die Nettokaltmieten in
diesemQuartier liegen zwischen rund 7,50 € und
9 €/m
2
Wohnfläche.
Ergänzung und Qualifizierung
Die Weiterentwicklung des Quartiers Nordost-
bahnhof war beispielgebende Grundlage wei-
terer Projektentscheidungen im Rahmen der
Quartiersentwicklungen der wbg Nürnberg. So
realisiert die wbg im urbanen, innerstädtischen
Stadtteil St. Johannis – der auch einwbg-Quartier
aus den 1930er Jahrenmit insgesamt rund 2.000
Wohneinheiten umfasst – ein Neubauprojekt für
rund 20 Mio. €. 56 freifinanzierte und 18 geför-
derteWohnungen entstehen. Darüber hinaus wer-
den wiederum ein SIGENA-Nachbarschaftstreff,
eine Kindertagesstätte und in diesem Fall auch
ein neues wbg-Kundencenter errichtet. Um den
städtebaulichen und gestalterischen Ansprüchen
dieses Stadtteils Rechnung zu tragen, wurde eine
Blockrandbebauung mit einer Klinkerfassade
gewählt. Dass auch bei diesem umfangreichen
Stadtteilentwicklungs- und Neubauprojekt mit
dem bestätigten Projektbudget eine Gesamtka-
pitalrendite von rund 3,9% angestrebt wird, ver-
deutlicht, dass baukulturelle und wirtschaftliche
Kriterien sich nicht ausschließen.
Fazit
Diese beiden Projekte zeigen exemplarisch, dass
Baukultur in der nachhaltigwirtschaftendenWoh-
nungswirtschaft tatsächlich kein Spannungsfeld
erzeugt, sondern integraler Bestandteil des Planes
undBauens ist. Dank der Berücksichtigung vonBau-
kultur kann eine lebenswerte Umwelt entstehen.
„Baukultur ist eine Investition in die Lebensräume
der Zukunft“, postuliert auch die Bundesstiftung
Baukultur in ihrem Baukulturbericht 2014/15.
„Wir gestalten LebensRäume“, lautet der Slogan
der wbg Nürnberg. Besser kann der Zusammen-
hang von Baukultur und Wohnungswirtschaft
nicht auf den Punkt gebracht werden.
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