Die Wohnungswirtschaft 7/2017 - page 15

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ausgezeichnetenObjekte zumThema „HoheQuali-
tät – tragbare Kosten“, die beweisen, dass Qualität
nicht unbedingt zu hohenKosten führenmuss. Alle
dieseObjekte sind sichtbare Beiträge zur Baukultur,
die eben auch die Haltung und die Ansprüche der
Bauherren zu nachhaltigen Konzepten belegen.
Aus der Praxis der GWG München veranschuali-
chen zwei Beispiele, wie neben der angesagten
Wohnungsversorgung architektonische und sozi-
al funktionale Projekte Mehrwert schaffen: Zum
einen die Wohnbebauung an der Bad Schachener
Straße, die mehrfach ausgezeichnet wurde: eine
Wohnanlage im geförderten Wohnungsbau, die
verschiedenste Wohnbedürfnisse berücksichtigt.
Zumanderen eineModernisierungmit Ersatzbau,
die Kegelhof-Mühle: eine Revitalisierung einer
brachliegenden bzw. heruntergekommen Altsub-
stanz in der Stadt, bei der in unterschiedlichsten
Wohnformen, Familienwohnungen, Seniorenwoh-
nungen bis hin zu einer Inklusions-Wohngemein-
schaft, nicht nur wohnungspolitisch, sondern auch
architektonisch Akzente gesetzt wurden.
Diese Objekte erforderten einen erheblichen pla-
nerischen und abstimmungstechnischenAufwand.
Dazu waren sie wegen schwieriger Rahmenbedin-
gungen kostenmäßig nicht einfach zu stemmen.
Trotzdemzeigen die Ergebnisse, dass der Aufwand
sich gelohnt hat: Die Investitionen konnten insge-
samt als wirtschaftlich imSinne der Zielsetzungen
der Gesellschaft und des Gesellschafters – die Stadt
München – dargestellt werden. Ein wichtiger Bau-
stein: Es wurden eben nicht die Spitzenrenditen
anderer Wirtschaftszweige angestrebt.
Fazit
Im Ergebnis ist festzustellen, dass Baukultur in
ihrer Komplexität für verantwortungsbewusste
Bauherren und Planer eine Pflicht ist. Deutschlands
Landschaften und Städte brauchen einGesicht, das
über viele Jahrzehnte ansehnlich ist. Das ist nicht
nebenbei zu erreichen, sondern erfordert eine sehr
sorgfältige Abstimmung und Zielsetzung von An-
fang an, viel Ambition, viel Sachverstand und leider
auch sehr viel Mühe. Die Wohnungsbauunterneh-
men des GdWhaben über viele Jahre gezeigt, dass
sie sich i. d. R. dieser Verantwortung sehr bewusst
sind. Schon aus Eigeninteresse. Denn Baukultur
lohnt sich immer!
Angesichts des städtischen Trubels rundherum wirkt die Borstei in München wie eine Art ruhige Oase. Die in den
Jahren 1924-29 erbaute Wohnanlage in München, unweit des heutigen Olympiaparks, mit gut 750 Wohnungen
verfolgte wohnreformerische Ziele, war sorgfältig geplant und der traditionellen Baukunst verpflichtet
Historisches Luftbild der
Borstei: Deutlich wird, dass
schon damals Gartenanlagen
und Höfe großzügig und
besonders gestaltet wurden
Quelle: Archiv Borstei Museum, München
Quelle: Archiv Borstei Museum, München
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