DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 3/2016 - page 47

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Demenz/index.php
Fazit
Für die HWB bestätigte sich im Projektverlauf
die Annahme, dass es sich lohnt, gemeinschaft-
liche Wohnprojekte zu initiieren, da sie auf den
gesamten Bestand ausstrahlen. Die aufeinander
abgestimmten Bausteine an Betreuungs- und
Dienstleistungsangeboten stellen eine spezielle
Qualität des Gesamtprojekts dar: Ältere Mieter
können in ihren Wohnungen verbleiben, ein Netz
aus sozialen Dienstleistungen und regelmäßigen
Veranstaltungen wirkt der Vereinsamung ent-
gegen, jüngere Menschen bereichern mit ihren
Impulsen beim gemeinschaftlichen Wohnen das
Quartier. Studien belegen, dass zwischen 6 und
9% der Menschen im Alter von über 65 Jahren an
einer mittelschweren bis schweren Demenz lei-
den. Hochgerechnet auf den Main-Taunus-Kreis
sind aktuell 3.300Menschen von einer Demenzer-
krankung betroffen, Tendenz steigend
1
. Deshalb
ist besonders die Demenz-WG eine bedeutsame
Einrichtung: Demenzbetroffene wohnen mit ih-
ren Möbeln in einer Wohngemeinschaft mit ei-
ner 24-Stunden-Betreuung und können Teil des
Quartiers bleiben.
Zu wünschen bleibt jedoch, dass die Formdes ge-
meinschaftlichen Wohnens stärkere Verbreitung
findenmöge. Sie fordert allen Akteuren ein neues
Denken ab und erfordert einen Wandel der recht-
lichen Bestimmungen. Es würde den Prozess er-
leichtern, wenn stärker fachbereichsübergreifend
gedacht, gehandelt und insbesondere finanziert
werden könnte.
Strukturbild des
Modellprojekts „Wir
am Klingenborn“
Quelle: Dellgrün
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