DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7/2016 - page 33

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7|2016
Wände:
Betonfertigteilelemente, WDVS
Decken:
Massivdecken, Trittschalldämmung
Treppe:
Stahlbetontreppe (Schallschutztronsolen) mit PVC-Belag und
Edelstahlhandlauf
Aufzug:
barrierefreier Aufzug in beiden Häusern, Haltepunkte in allen
Etagen
Dach:
Flachdach mit Dämmung, oberste Geschossdecke massiv
Fenster:
UG-Wert 1,1 W/(m2K), Schallschutzklasse 2,
Erdgeschosswohnungen mit Rollläden
Balkon:
Sichtbetonoberfläche mit umlaufender Brüstungsverkleidung
und Handlauf
Fußbodenbelag:
Zimmer und Flure z. B. mit Tarkett-Designbelag
(PVC-Planke) in Holzoptik
Fliesenbelag:
Küche mit Fußbodenfliesen und Fliesenspiegel, Bad mit
Fußbodenfliesen und Wandfliesen in den Sanitär- bzw. in den
Nassbereichen
Wand-/
Deckenbeschichtung:
Wände und Decken gespachtelt, wischfester Anstrich weiß
Signalanlagen:
alle Wohnungen mit moderner Wechselsprechanlage
Multimedia:
je Zimmer mit Anschluss für Telefon, TV, Breitband
Elektro:
Schalter- und Steckdosenprogramm eines Markenherstellers
Heizung:
Heizung und Warmwasser mittels Fernwärmeanschluss (MHKW)
Warmwasser:
alle Wohnungen mit Fußbodenheizung ausgestattet
Sanitär:
alle Wohnungen Bäder mit Wanne und Dusche
(mit Echtglasabtrennung), Sanitärkeramik in weiß,
Markenarmaturen an Wanne und Dusche
AUSSTATTUNG
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
bei den bisherigen Neubauten in konventioneller
Bauweise durchaus bei 8,30 €/m2 liegt. Familien
haben auch bei diesen Neubauten häufig Interesse
geäußert, sich aber angesichts dieser Miete dann
doch gegen eine Anmietung entschieden, so der
MWG-Vorstand. Die neue Bauweise lässt günstiger
kalkulierte Mietpreise zu, sodass nun zahlreiche
verbindliche Interessensbekundungen von Famili-
en vorliegen. Eine 92 m2 große 4-Raum-Wohnung
ist somit im Schnitt monatlich 46 € günstiger.
Ersparnis in allen Kostengruppen
Für die Bauherrin MWG bedeutet das modulare
Bauen eine Ersparnis in sämtlichen Kostengrup-
pen. Auf Basis der Schätzung des Büros Schmeier
undMiersch Architekten fallen für das ebenerdige
und barrierefreie Objekt in den KG 200-700 Kos-
ten in Höhe von 1.930 €/m2 an. Das Investitions-
volumen liegt bei insgesamt 5,3 Mio. €, das über
die unternehmenseigene Spareinrichtung günstig
teilfinanziert werden konnte. In den o. g. Kosten
bereits enthalten sind eine an diesem Standort
notwendige Bohrpfahlgründung sowie die per
Auflage notwendigen Anlagen zur Versickerung
von Regenwasser auf dem Grundstück. Die Ver-
sorgung mit Wärme erfolgt in diesem Fall über
das Fernwärmenetz durch ein Müllheizkraftwerk
der Städtischen Werke Magdeburg.
Die avisierten Baukosten von 1.900 €/m2 sind
standortbezogen zu sehen. Was im speziellen
Beispiel für die Gründung mehr zu bezahlen war,
wurde bei der Wärmeversorgungsanlage teils
kompensiert.
Fazit
Die einfache statische Struktur mit wenigen
tragenden Wänden ermöglicht eine hohe Fle-
xibilität bei der Grundrissgestaltung im selben
Modul. Der Verzicht auf Keller und Staffelge-
schoss reduziert die Kosten für Erdarbeiten und
notwendige Versprünge im statischen System
beim Staffelgeschoss. Die Betonfertigteilwände
- keine Hohlwände, sondern auf 16 cm reduzierte
Vollwandplatten – wurden mit einem neu paten-
tierten „Schloss“ verbunden. Die Integration aller
technischen Anschlüsse in die Fertigteile bedingt
zwar eine detaillierte Vorplanung, spart aber Kos-
ten bei der Ausführung. Die Optimierungsmaß-
nahmen führten nicht zu Einbußen anWertigkeit,
Ausstattung und Qualität. Eine frühzeitige Aus-
wahl der Mieter und die Berücksichtigung ihrer
Wünsche (Platzierung von Steckdosen, Bereich
des Fliesenspiegels in der Küche, malermäßige
Gestaltung der Wände) gewähren trotz der Stan-
dardisierung und Modularisierung eine gewisse
– von Mietinteressenten heute erwartete – Indi-
vidualität.
Alle Beteiligten sind sich einig, dass die bishe-
rigen Resultate den begangenen Weg als richtig
und weiter verfolgbar ausweisen. Beginnend
bei der Planung im Vorfeld über die Ausführung
bis hin zur Wiederholungsfähigkeit an weiteren
Standorten entstehen betriebswirtschaftliche
Effekte. Für kommende Projekte werden durch
Erfahrungen aus dem ersten MWG-2020-Bau wei-
tere Optimierungspotenziale erwartet. Diese sind
ein wichtiger Faktor, um im anspruchsvoller wer-
denden Kostenwettbewerb des Wohnungsbaus
bestehen zu können.
Typisierung =
Kostensicherheit und Wiederholungsfähigkeit
Hoher Vorfertigungsgrad =
kürzere Bauzeit
Einfaches statisches System =
Materialökonomie
Anordnung Versorgungsschächte =
Reduzierung der Installation
Innenliegende Bäder =
Flächenökonomie
BAUSTEINE KOSTENGÜNSTIGEN BAUENS
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