DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 7/2016 - page 23

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7|2016
Ein vom Frankfurter Architekturbüro Christoph
Mäckler Architekten imAuftrag der ABG Frankfurt
Holding entworfenes städtebauliches und archi-
tektonisches Konzept sieht vor, durch gezielte
Eingriffe in das Ensemble ein modernes Stadt-
quartier zu formen. Gezielte Umbaumaßnahmen
in den Häusern und Neustrukturierungen der Woh-
nungsgrundrisse sollen dabei die Anlage vor allem
auch für Familien tauglichmachen, die bislang das
Viertel verlassen mussten.
Ziele
Ungenutzte Freiflächen vor und hinter den
Häusern, die in der Entstehungszeit der Selbst-
versorgung der Bewohner dienten, werden zu
individuell nutzbaren Bereichen für die Bewoh-
ner umgestaltet. Bauliche Elemente - u. a. kleine
Gerätehäuschen - verringern den großen Abstand
der Zeilen von der Straße. Sie ermöglichen eine
Differenzierung in öffentliche, halböffentliche
und private Bereiche. Klar definierte Straßen-,
Platz- und Grünräume werden die stadträumliche
Grundstruktur des neuen Quartiers bilden.
Neben den städtebaulichen Veränderungen im
Umfeld steht vor allem die Sanierung selbst im
Fokus der Planungen. Durch die Zusammenlegung
mehrerer Wohnungen in den Häusern entstehen
unterschiedlich strukturierteWohnungenmit zwei
bis fünf Zimmern und 50 bis 95 m2 Größe. An-
bauten mit vorgelagertem privaten Hof und der
Ausbau des Dachgeschosses ergänzen das Raum-
volumen auf allen Etagen.
Sämtliche Wohnungen erhalten entweder einen
Garten, eine Terrasse oder einen Balkon. Gleich-
zeitig konnte die ABG Holding Frankfurt durch
diese Maßnahmen allein beim ersten von insge-
samt sechs zur Sanierung anstehenden Blöcken
mit bislang 25 Wohnungen die Wohnflächen um
mehr als 400 m2 auf 1.670 m2 erhöhen.
Innenausbau nach Komplettentkernung
Die Häuser wurden zunächst komplett entkernt
– so konnten neue Grundrisse realisiert werden.
Anschließend wurden im ersten Bauabschnitt die
Wohnungstrennwände in Massivbauweise aus-
geführt. Zur Verbesserung des Schallschutzes
wurde eine Vorsatzschale mit Gipsfaserplatten
angebracht und eine 40 mm starke Mineralwoll-
dämmung im Wandhohlraum verfüllt.
Die Raumtrennwände, mit denen ein rationeller,
schneller und kostengünstiger Ausbau möglich
war, wurden in Trockenbauweise erstellt. Gleich-
zeitig konnte so die Flexibilität hinsichtlich der
Raumaufteilung sichergestellt werden: Auch
nachträglich können die Zuschnitte der einzel-
nen Räume, wann immer es nötig ist, beliebig ver-
größert oder verkleinert und dem aktuellen
Quelle: Fermacell
Quelle: Christoph Mäckler Architekten
LAGEPLAN M_1:2000
Friedrich-List-Straße
BA 1
BA 2
BA 3
BA 4
BA 5
BA 6
Lageplan der
Wohnsiedlung
Zum Einsatz kamen
12,5 mm dicke Gips-
faserplatten und eine
Hohlraumdämmung aus
45 mm Mineralwolle
Vorderansicht der Häuser vor der Renovierung. Für viele Mieter waren die Wohnungen –
ausschließlich 2-Zimmer-Wohnungen mit Größen von maximal 53 m2 – zu klein
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 24,25,26,27,28,29,30,31,32,33,...92
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