DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 1/2016 - page 21

barn und ehrenamtlich Tätige das selbstbestimm-
te Wohnen in gegenseitiger und demokratischer
Abstimmung begleiten. Professionelle Hilfe wird
nur subsidiär von den Bewohnern und deren An-
gehörigen als Auftraggebergemeinschaft in An-
spruch genommen. Bei der Wahl der Anbieter von
Dienstleistungen gibt es keinerlei Bindungen oder
Einschränkungen.
Bei der Entwicklung des Wohnkonzepts für die Se-
nioren galt es, eine ambulante und gleichzeitig
selbstbestimmte Betreuung zu ermöglichen, die
nicht unter das rechtliche Korsett des Heimgeset-
zes fällt. Dies gelang unter den Prämissen, dass:
• das Hausrecht den Bewohnern obliegt,
• eine Wahlfreiheit über den Umfang sowie die
Erbringer von Dienstleistungen besteht,
• der Haushalt selbstbestimmt geführt und
• die Freizeit selbständig gestaltet wird.
Fazit
Das Seniorenwohnprojekt wird gut angenommen
und im Quartier sehr unterstützt. Inzwischen
gibt es Wartelisten. Seit dem Einzug der ersten
Bewohner im Jahr 2013 wurden zudem weitere
Wohnangebote und -projekte zur Aufwertung des
Quartiers umgesetzt: Die sog. Singlewohnungen
weisen Wohnungsgrößen zwischen 46 und 33 m
2
Wohnfläche auf. Die 1- und 1,5-Zimmer-Woh-
nungenwerden inklusive Küchemit allen Geräten
vermietet. Das WG-Wohnen umfasst jeweils ein
Zimmer, das über einen eigenen TV- und Tele-
fonanschluss verfügt, und die gemeinschaftliche
Familienwohnen
WG-Wohnen
Singlewohnen
Wohnprojekt VS
Nachhaltigkeit durch Vielfalt der Wohnformen im Quartier
Nutzung von Bad mit Waschmaschine und mit
allen Küchengeräten ausgestatteter Küche. Die
Kosten für Strom und Kabel-TV sind in der Miete
enthalten. Die Einheiten für das Familienwohnen
haben zwei separate Bäder, zwei Balkone, einen
großzügigen Küchen-, Wohn- und Essbereich
sowie einen Hauswirtschaftsraummit Waschma-
schinenanschluss. Sie verfügen über 2-4 Schlaf-
zimmer und ca. 115 m
2
Wohnfläche.
Die GWG-Aktivitäten führten dazu, dass wieder
ein „begehrtes“ Quartier entstand sowie eine
Vollvermietung erreicht wurde. Im Januar 2015
wurde zusammen mit der Volkssolidarität ein
Mietertreffpunkt mitten imQuartier eröffnet, der
Sozialberatung, nachbarschaftliche Hilfe und Frei-
zeitaktivitäten anbietet. 2016werden ergänzend
arrondierende Wohnumfeldmaßnahmen durch-
geführt. So wird ein generationsübergreifender
Spielplatz errichtet sowie die Kellergeschosse
von 24 weiteren Hausaufgängen barrierefrei er-
schlossen und Raum für Fahrräder, Rollatoren und
Kinderwagen geschaffen werden.
Stolz ist die GWG, dass das erste Teilprojekt im
Juni 2014 mit demQualitätssiegel „Gewohnt gut
– fit für die Zukunft“ des BBU Verband Berlin-
Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V.
ausgezeichnet wurde – zumal die Quartiersent-
wicklung, bis auf eine Teilfinanzierung des Se-
niorenwohnprojektes mit einem zinsgünstigen
KfW-Kredit, mit Eigenmitteln gestemmt wurde.
Es ist zu hoffen, dass das GWG-Beispiel von an-
deren Unternehmen aufgegriffen wird.
Weitere Informationen:
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