DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 9/2016 - page 81

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Für die Service-Levels wurden Ziele festgelegt,
die nun als Maßstab für die Bewirtschaftung die-
nen. So darf z. B. der Rasen dort länger wachsen,
wo er weiter vom Hauseingang entfernt ist. Das
Treppenhaus in der 9. Etage muss nicht ganz so
sauber sein wie der Hauseingang. Und: Je nach
Wohnkonzept haben die Mieter unterschiedliche
Ansprüche an das Umfeld.
In den Wohnquartieren fällt immer viel Arbeit an. Die Berliner Genossenschaft FORTUNA
organisierte mit ihrem FM-Dienstleister ein spezifisch angepasstes, anlassorientiertes System
Es handelt sich hier also nicht um ein starres Sys-
tem, sondern die Mieter bekommen die Leistung,
für die sie bereit sind zu zahlen. Deshalb wird
für die entsprechenden Häuser ein individueller
Service-Level vereinbart. Der Vorteil ist, die Mie-
ter zahlen keinen Pauschalpreis, sondern das, was
dem aktuellen Wohnkonzept und der Bestandssi-
tuation entspricht.
Alle diese Faktoren flossen in die Zieldefinitionen
der einzelnen Bereiche ein. Um die Ziele zu do-
kumentieren, wurden Fotos angefertigt, die nun
den zuständigenMitarbeitern als Maßstab dienen.
Motivation für die Mitarbeiter
Die ganzheitliche Bewirtschaftung umfasst imFall
der FORTUNA
• die Pflege der Außenbereiche (Grau- und Grün-
flächen),
• Gebäudereinigung und
• Winterdienst.
Die Mitarbeiter des FM-Dienstleisters sind ständig
vor Ort und haben so „ihre“Objekte immer imBlick.
Sie sehen Mängel oder Abweichungen von formu-
lierten Zielen sofort und können schnell gegensteu-
ern. Die Praxis zeigt, dass sich die Mitarbeiter auf
diese Weise viel stärker zuständig fühlen und ihre
Motivation steigt, die Objekte in einem guten Zu-
stand zu halten. Umgekehrt schätzen die Bewohner
die Präsenz der Ansprechpartner vor Ort. Im Fall
der FORTUNA tragen sie – neben demGegenbauer-
Logo – sogar das Logo der Genossenschaft auf ihrer
Kleidung. Sowird für dieMieter schneller deutlich,
dass sie im Auftrag der Genossenschaft agieren.
Schulnoten für den Rasen
Um die Ergebnisse der Bewirtschaftung zu beur-
teilen, führen das Facility-Management und
Quelle aller Fotos: FORTUNA
Im Kiezpark der FORTUNA entstand eine Grünfläche für Anwohner (siehe DW 6/2012, S. 20).
Teich, Beete und Wiesen laden zu Aktivitäten ein, Veranstaltungen finden hier statt. Aber auch
Wege und Pergolen müssen unterhalten werden – u. a. mittels des FM
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