NEUBAU UND SANIERUNG
24
10|2015
Innovative Badmodernisierung
Zukunft mit Ansage
Die Anzahl technischer Innovationen im Immobilienbereich wächst exponentiell, während sich unser
Denken eher linear weiterentwickelt und sich oft nicht so schnell an die Geschwindigkeit des Wandels
anpasst. Diese Lücke zu schließen, gilt als eine der größten Herausforderungen, die auf die Wohnungswirt-
schaft künftig zukommen werden. Die Gewobau Wohnungsgenossenschaft Essen eG fand mit innovativen
Badkonzepten ein klares Alleinstellungsmerkmal, das nicht nur bei Mietern gut ankommt.
Die Wohnanlage in Essen-Überruhr wirkt wie ein
in Stein gemeißeltes Statement für die gesamte
Gewobau, eine der größten undmit über 100 Jah-
ren auch ältestenWohnungsbaugenossenschaften
Essens. Es besagt: „Wir setzen auf Mieterkomfort,
Verantwortung und zukunftsweisende Technolo-
gien.“ Und so sind die Wohngebäude gut saniert,
Büros, Arztpraxen und Kneipen finden sich nicht
weit entfernt. Früher lagen die Gebäude eher am
Rand der Stadt. Infolge der weiter fortschreiten-
den Urbanisierung des Ruhrgebietes aber befindet
sich diese Wohnsiedlung aus den 1970er Jahren
inzwischen in einer attraktiven Wohnlage. Eine
gute soziale Mischung war der Gewobau immer
wichtig. Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich in
der niedrigen Leerstandsquote von rund 1%.
Modernisierungsstrategie
Für zukunftsfähige Wohngebäude braucht es ne-
ben technischen auch soziale Innovationen. Un-
ternehmen, in deren Planungen der Mensch nur
amRande vorkommt, scheitern langfristig, ist sich
Stephan Klotz, Vorstandsvorsitzender der Gewo-
bau, sicher. Und so setzt die Genossenschaft die
Mieterwünsche von heute, aber auch die der Zu-
kunft in den Fokus ihrer Modernisierungsstrategi-
en. Doch was wollen dieMieter wirklich? Antwort
auf diese Frage gibt die von den Instituten InWIS
und Analyse & Konzepte erstellte GdW-Studie
„Wohntrends 2030“.
Angesichts der wachsender Anforderungen der
Außenwelt – real und virtuell – bietet die Woh-
nung oft den einzigen Ort der Ruhe. Intelligente
Grundrisse, natürliche und schlichte Materialien
sind zunehmend gefragt. Gleichzeitig legen die
Menschen deutlich mehr Wert auf eine pflege-
leichte und funktionale Wohnung, so die GdW-
Studie.
Beatrix Boutonnet
Wirtschaftsjournalistin
Rosenheim
Gäste-WC nach der Badsanierung
Optik der späten 1960er Jahre, hier in der Farbschattierung hellblau
Quelle: B&O
