DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2015 - page 24

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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12|2015
Berlin-Schöneberg. Die Genossenschaft GeWo-
Süd (Genossenschaftliches Wohnen Berlin-Süd
eG) unterzieht die Siedlung derzeit einer behut-
samen Modernisierung und knüpft dabei an die
ursprüngliche Gartenstadtidee an. Geplant wurde
Lindenhof nämlich von Stadtbaurat Martin Wag-
ner und Landschaftsarchitekt Leberecht Migge
als Gartenstadt, wobei die Bewohner über eigene,
jeweils 80 m
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große Gärten zur Selbstversorgung
verfügten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gartenstadt al-
lerdings zu rund 80% zerstört, und im Zuge des
Wiederaufbaus ging der Gartenstadtcharakter
weitgehend verloren. Dieser soll laut GeWoSüd-
Vorstand Norbert Reinelt nun wieder deutlich
werden – gemäß demGenossenschaftsleitbild, die
„grüne Oase in der Großstadt“ zu sein. So wer-
den jetzt bei den erhalten gebliebenen Gebäuden
der ursprünglichen Bebauung die Mietergärten
wieder hergerichtet. Zudem ist geplant, wieder
eine Sichtachse zu schaffen, die die landschaft-
liche Schönheit der von zwei Weihern geprägten
Gartenstadt unterstreichen soll. Da der Lindenhof
ein Gartendenkmal ist, ist bei allen Maßnahmen
hohe Sensibilität gefragt. Begleitet wird der Pro-
zess vom Landschaftsarchitekten Peter Schmidt-
Seifert.
Beteiligen können sich Genossenschaftsmitglie-
der und andere Interessierte auch auf eine ganz
besondere Weise: Die Genossenschaft sammelt
Spenden für die Pflanzung von Bäumen. Sind
500 € für einen Baum zusammengekommen,
steuert die GeWoSüd weitere 500 € für die
Pflanzarbeiten und die Pflege bei. Seit Ostern
2014 sind auf diese Weise bereits gut 40 Bäume
ersetzt worden.
Doch städtisches Grün ist nicht nur ein Thema für
peripher gelegene Großsiedlungen. Vielmehr fin-
det es sich in Berlin auchmitten in der Innenstadt.
So lud zum Beispiel die städtische Gewobag aus
Anlass des diesjährigen Langen Tags der Stadtna-
tur zu einer Tour zu den „geheimen Oasen imCha-
missokiez“ ein – und zeigte den Teilnehmern, dass
es selbst in der dicht besiedelten Gründerzeitbe-
bauung rund um den Kreuzberger Chamissoplatz
1,2 ha Grünflächen gibt, auf denen sogar Bäume
wie der Bergahorn und der japanische Schnurbaum
wachsen.
Familien- oder Hausgemeinschaftsbäume sind eine Möglichkeit, Quartiersbewohner
zusammenzubringen und für das Engagement im Viertel zu bewegen. Mittels Spenden
werden z. B. diese Bäume in der Siedlung Lindenhof gepflanzt
Quelle: degewo, Foto: Christo Libuda
Quelle: Rainer Milzkott / urbanPR
Hohe Aufenthaltsqualität für Jung und Alt – das ist Trumpf in der Siedlung Mariengrün
Quelle: degewo, Foto: Christo Libuda
Auch in der Siedlung Mariengrün in Berlin-
Tempelhof gibt es Gemeinschaftsgärten
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