DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2015 - page 16

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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12|2015
Quartiersplanung mit Grün- und Erholungsflächen
Ästhetisch, praktisch und „aus einem Guss“
„Wohnen am Wasserturm“, „Alter Stadthafen“ oder „ Le Quartier Central“ – seit Jahren gibt es kaum ein
Neubaugebiet, das nicht auch einen eigenen Namen hat. Dahinter steht jeweils eine Philosophie, die helfen
soll, Vermietung und Verkauf anzukurbeln. Das zu verkaufende oder vermietende „Zuhause-Gefühl“ dehnt
sich aufs ganze Quartier aus. Grün- und Erholungsflächen in der unmittelbaren Wohnumgebung spielen
dabei eine wichtige Rolle. Ein in dieser Hinsicht gesamtplanerisches Vorzeigeprojekt entstand in Flensburg.
Wie bei Wohnungszuschnitt und Hausplanung
muss auch bei der Freiflächengestaltung die op-
timale Mischung aus ansprechender Ästhetik und
Orientierung an der (gewünschten) Nutzung der
Flächen gefunden werden – und das möglichst
„aus einem Guss“. Eine besondere Herausfor-
derung wird daraus, wenn durch ein Quartier
Grenzen verlaufen, die auch Zuständigkeiten
voneinander trennen: hier die Grundstücke der
Hauseigentümer oder Bauherren, dort öffentliche
Flächen der Stadt.
Eine im Wortsinn ausgezeichnete gesamtplane-
rische Leistung vor einem solchen Hintergrund
wurde in Flensburg umgesetzt: Für die Freiflä-
chengestaltung imZuge der Quartierserneuerung
„Wohnen für Generationen“ hat das ausführende
Landschaftsarchitekturbüro gemeinsammit den
beiden Bauherren den „Sonderpreis Wohnum-
feld“ zumDeutschen Landschaftsarchitekturpreis
2015 gwonnen: „Den Bauherren ist es gemeinsam
mit den Gewinnern eines freiraumplanerischen
Wettbewerbs gelungen, abgestufte wohnungs-,
nachbarschafts- und quartiersbezogene Freiräu-
me zu schaffen, die vielfältige Nutzungsmöglich-
keiten bieten und das Miteinander unterschiedli-
cher Bewohnergruppen fördern“, heißt es in der
Jurybegründung.
Ein in die Jahre gekommener Stadtteil
1952 bis 1959 hatten die Gründer der Selbsthilfe-
Bauverein eG Flensburg (SBV) im Stadtteil Fruer-
lund rund 750 Wohnungen gebaut. Ursprünglich
THEMA DES MONATS
Raimund Dankowski
Vorstandsvorsitzender
Selbsthilfe-Bauverein eG
Flensburg
Quelle: Kessler-Krämer Landschaftsarchitekten
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