DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2015 - page 21

19
12|2015
geplanten Quartiere ermöglicht eine über grö-
ßere Flächen einheitliche Modernisierungspla-
nung. Da Wohnsiedlungen im Ruhrgebiet meist
geschlossene Quartiere bilden, lag es nahe, auch
bei der Freiflächenmodernisierung eine optische
Geschlossenheit zu erzielen. Dazu wenden wir
ein individualisiertes Gestaltungsprinzip an. So
erhalten sie den für das jeweilige Wohnungsun-
ternehmen interessanten Wiedererkennungswert
und die Mieter bekommen einen zuverlässigen
Qualitätsstandard.“
Obwohl die Gestaltung einemeinheitlichenMuster
in Form und Materialität folgt, führt dies nicht zu
Uniformität. Die Planer sind stets auf der Suche
nach der funktional besten Ausstattung und dem
maximalen Nutzwert für die jeweiligeMieterklien-
tel. So gehört die Integration von modernen Mie-
tergärten ebenso zumRepertoire wie Solartechnik
für Beleuchtungskörper, quartiersbezogene Lö-
sungen für die Müllentsorgung oder Stellplätze
für Rollatoren, Scooter und E-Bikes.
Das Modulsystem
Das Herzstück ist ein standardisierter Modul-
katalog. Er fasst funktionale und gestalterische
Grundelemente einer Siedlungsmodernisierung
zusammen. Die einzelnen Elemente sind in einem
einheitlichen Bemaßungsraster angelegt. Sie kön-
nen so miteinander kombiniert werden, was die
notwendige Flexibilität der Entwürfe gewährleis-
tet. Dabei ist der Modulkatalog selbst ein planeri-
sches Werkzeug. Nach Analyse des Bestandes und
formulierter Zielsetzungwird das Planungsgebiet
unter Berücksichtigung des Baubudgets überplant.
Budget und Ausstattung wirken sich unmittelbar
auf das Pflegelevel aus, so dass die zu erwartenden
Pflege- und Instandhaltungskosten bereits in der
Planungsphase berücksichtigt werden.
Kostensenkung
Die Kosten einer Quartiersmodernisierung lassen
sich durch diemodulare Bauweise an vielen Stellen
senken. Eine geringere Materialvarianz ermög-
licht einen optimierten Einkauf und vereinfachte
Lagerhaltung. Gab es z. B. im ursprünglichen Be-
stand ca. 30 verschiedene Spielgerätetypen, steht
im Modulkatalog eine kleinere Auswahl robuster
Spielgeräte mit hohem Nutzwert und geringen
Wartungskosten zur Verfügung. Ersatzteile sowie
Einzelmodule können so besser bevorratet und lie-
ferungsbedingteWartezeiten vermiedenwerden.
Funktionen
Die Funktionen von Freiflächenwerden analysiert
und auf die örtlichen Anforderungen angepasst.
Durch den Einsatz der modularen Bau- und Ve-
getationselemente kann bei Mieterwechsel oder
Funktionsänderungen flexibler und kostengüns-
tiger reagiert werden. So sehen die HVG-Planer
einen hohen Bedarf an flexibleren Spiel- und
Sportanlagen mit kürzeren Lebenszyklen, die in
ihren Funktionen und ihrer Ausstattung mit den
Nutzern wachsen.
Zur wichtigen Grundausstattung einer Wohnsied-
lung gehören Barrierefreiheit und die Vermittlung
des Gefühls von Komfort und Sicherheit. Dies be-
zieht nicht nur die Zugänglichkeit der Wohnobjek-
te für Rollstuhlfahrer ein, sondern auch höhere
Ansprüche an das Detail. Zum Beispiel an Pflas-
teroberflächen und -übergänge im Hinblick auf
die zunehmende Nutzung von Gehhilfen oder die
gestalterische Einbindung barrierefreier Unter-
stellmöglichkeiten von Hilfsmitteln für Senioren.
Generationswechsel
„Unser Anspruch als Dienstleister der Wohnungs-
wirtschaft ist es, heute schon an die Zukunft zu
denken und kommende Bedürfnisse der Mieter-
klientel vorherzusehen“, sagt Büsing. „Wir unter-
stützen unsere Kunden dabei, den sich verändern-
den Bedürfnissen ihrer Mieter durch eine flexible
Gestaltung der Außenanlagen gerecht zuwerden,
und begleiten so aktiv den Generationenwechsel in
der Wohnungswirtschaft mit.“ Praktisch erprobt
hat die HVG das Modell in Zusammenarbeit mit
der Vivawest Wohnen GmbH bereits in verschiede-
nen Wohnquartieren im Ruhrgebiet. Mittlerweile
ist das Modulsystem als Standard etabliert und
kam bislang auf über 1 Mio. m
2
Freianlagen zur
Anwendung.
Michael Marx resümiert: „Die in den letzten Jah-
ren mit HVG entwickelte Neuausrichtung bei den
Freianlagen hat uns überzeugt. Wir sehen in dem
angewendeten Gestaltungsprinzip einen hohen
Wiedererkennungswert der Vivawest-Quartiere.
Die Verlässlichkeit in der Kostenkalkulation konn-
ten wir deutlich erhöhen.“ Schlussendlich werde
die nutzerorientierte Ausrichtung von den Kun-
den, den Mietern, sehr gut angenommen.
Klare Gliederungen und die markante Absetzung der Funktionsbereiche
unterstützen die Orientierung im Wohnumfeld
Pflanzflächen in Gehwegnähe fungieren als Trennung
zwischen den Bereichen „Privat“ und „Öffentlich“
Gründung:
1989
Standorte:
5 in NRW
Anzahl Mitarbeiter:
370
Freiflächenservice
• für 11,5 Mio. m
2
Wohnumfeld
• Verkehrssicherung für ca. 270.000 Bäume
• ca. 30 Mio. m
2
Freifläche
• ca. 1.900 Spielplätze
HVG GRÜNFLÄCHENMANAGEMENT
Weitere Informationen:
die-gruenflaechenmanager.de
,
vivawest-dl.de
und
vivawest-wohnen.de
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
1...,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20 22,23,24,25,26,27,28,29,30,31,...92
Powered by FlippingBook