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gungssicherheit und die optimale Materialbe-
reitstellung. Daraus ergeben sich folgende
Fragen für das Purchasing Performance Ma-
nagement:
·
·
Wie kann das Purchasing Performance Ma
nagement die Umsetzung der Konzernstrate-
gie und die Einkaufsstrategie unterstützen?
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·
An welchen Kriterien/Kriterien-Sets soll sich
der Wertbeitrag des Einkaufs orientieren
( Versorgungssicherheit bzw. optimaler
Materialeinsatz)?
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Wie kann dieser Wertbeitrag gemessen und
dargestellt werden (Effekte auf Gewinn- und
Verlustrechnung, sowie Kapitalflussrech-
nung)?
·
·
Welche Experten und welche Systemland-
schaft sind notwendig um, dies zu gewähr-
leisten?
Daraus abgeleitet kann man folgende Ziele für
das Purchasing Performance Management de-
finieren (vgl. Abbildung 3):
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Herstellung von Transparenz und Vergleich-
barkeit
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Entwicklung von einheitlichen Kennzahlen
und deren Definitionen zur Messung des
Wertbeitrags im Einkauf
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Schaffung gemeinsamer IT-Infrastruktur für
den gesamten Einkauf im Konzern
·
·
Identifikation von Potentialen und Risiken
Von der Einkaufsstrategie zur
Transformation und Umsetzung
Die Umsetzung der Einkaufsstrategie des Kör-
ber-Konzerns erfolgt in mehreren Schritten und
wird als Hybrid, d. h. zwischen zentraler Ein-
kaufsorganisation in der Körber AG und den
Einkäufern in den Geschäftsfeldern realisiert.
Abbildung 4 visualisiert diese Schritte.
1. Planung & Budgetierung
Der Planungsprozess des Einkaufs ist verlinkt
mit der klassischen Finanzplanung, da es z. B.
ein Anspruchsniveau seitens des Konzerns für
die Entwicklung der Materialkosteneinsparun-
gen gibt. Im Einkauf existiert zudem eine Vielzahl
von Planungsdimensionen, die nicht mit der
klassischen Finanzplanung verbunden sind.
Grundlage für die mehrdimensionale Planung ist
die Einkaufsstrategie, die bereits Anforderungen
sicherheit und damit auf Kennzahlen wie bei-
spielsweise Termintreue. Grundsätzlich lassen
sich zwei allgemein gültige Ziele für den Einkauf
ableiten (vgl. Piontek, 2012):
1. Sicherung der Versorgung für das Unternehmen
2. Optimale Materialbereitstellung in Verbin-
dung mit den bestmöglichen Kosten und
Leistungen
Zum Teil sind diese Ziele nicht kongruent und
müssen je nach Sachverhalt neu bewertet wer-
den. Das Spannungsfeld zwischen Versor-
gungssicherheit (bspw. Working Capital Ma-
nagement zur Liquiditätssicherung oder Supply
Chain Management zur Absicherung der physi-
schen Vorräte) und Kostenoptimierung (bspw.
Beschaffung mit optimaler Preis/Leistung und
Nutzung von Skonto) kann Auswirkungen auf
die gesamte Wertschöpfungskette eines Unter-
nehmens haben (vgl. Abbildung 2). Die Ziele
und Aufgaben des Purchasing Performance
Managements leiten sich im Körber-Konzern
klar aus der Einkaufsstrategie ab, die wiederum
aus der übergeordneten Konzernstrategie ab-
geleitet ist.
Die Körber-Konzernstrategie ist auf langfristig
und nachhaltig profitables Wachstum ausge-
richtet und verbindet im Einkauf die grund-
sätzlichen Ziele der Sicherstellung der Versor-
Rahmen eines ganzheitlichen Purchasing Per-
formance Managements in der Lage zu sein,
die Zielerreichung solcher Einsparungen bzw.
Ergebnisverbesserungen zu planen, zu messen
und nachhaltig zu steuern. Neben den offen-
sichtlichen Effekten, wie bspw. günstigeren
Preisen, stehen zusätzliche Einkaufseffekte,
wie die Versorgungssicherheit und die Optimie-
rung der Zahlungskonditionen zur Liquiditäts-
verbesserung ebenfalls im Fokus eines
Purchasing Performance Managements.
Ziele im Purchasing Performance
Management
Die Ziele, die für ein erfolgreiches Purchasing
Performance Management notwendig sind,
können einerseits aus der Unternehmensstra-
tegie und andererseits von der fachspezifischen
Strategie des Einkaufs abgleitet werden. Ein
möglicher Einflussfaktor hierbei ist, welches
Vorstandsressort den Einkauf verantwortet. Zur
Illustration: Ist der Einkauf einem CFO (Chief Fi-
nancial Officer) zugeordnet, liegt der Fokus oft
auf Einsparungen und Kennzahlen wie Materi-
alkostenveränderungen und Einsparungen aus
Verhandlungen. Ist der Einkauf einem COO
(Chief Operating Officer) zugeordnet, liegt das
Augenmerk i.d.R. stärker auf der Versorgungs-
Abb. 2: Spannungsfeld zwischen Versorgungssicherheit und Kostenoptimierung
Abb. 3: Übersicht der Leitplanken des Purchasing Performancemanagements
Purchasing Performance Management