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Ob es sich um die kritische Vertragsüberprü-
fung, die ausführliche Investitionsrechnung
oder das Abschließen von Versicherungen
handelt, die Kernaktivitäten des Risikoma-
nagements gehören in mittelständischen Un-
ternehmen inzwischen zum betrieblichen All-
tag. Oftmals werden diese Tätigkeiten jedoch
unter anderen Überbegriffen und dezentral in
verschiedenen Einheiten ausgeführt. Struktu-
rierte und systematische Risikomanagement-
systeme, die diese Tätigkeiten verbindlich re-
geln, erfassen und in einen größeren Gesamt-
kontext einbinden, findet man im Mittelstand
eher selten.
Herausforderungen an
das Risikomanagement
im Mittelstand
Mittelständische Unternehmen sind in der Re-
gel in wenigen Geschäftsfeldern tätig und kön-
nen Gewinneinbrüche einzelner Tochtergesell-
schaften nicht so leicht kompensieren wie gro-
ße, stärker diversifizierte Konzerne. Risikoerhe-
bungen finden isoliert in einzelnen Abteilungen
statt, eine übergreifende Betrachtung der voll-
ständigen Unternehmensstruktur fehlt oftmals.
So kann auf komplexe Entwicklungen, bei de-
nen sich mehrere Risikoparameter wechselsei-
tig beeinflussen, nur unzureichend reagiert
werden. Viele Unternehmen konzentrieren sich
zudem auf kurzfristig zu erwartende Risiken.
Diese Perspektive birgt die Gefahr, sich ledig-
lich mit den Symptomen risikobehafteter Ent-
wicklungen zu beschäftigen. Ein steuernder Zu-
griff auf die zugrundeliegenden Ursachen ist
nur bei einem ganzheitlichen und langfristig
orientierten Risikomanagement möglich.
Vor dem Hintergrund dieser Nachteile und in
Anbetracht eines komplexeren Risikoumfeldes,
der Weiterentwicklung regulatorischer Stan-
dards sowie der internationalen Verflechtung
von Finanz-, Absatz- und Beschaffungsmärk-
ten empfiehlt sich auch für Mittelständler die
Integriertes Risikomanagement von
mittelständischen Industriebetrieben
Ein Beispiel der WITTENSTEIN SE
von Steffen Bier, Philipp Thiele, Martin Esch und Oliver Unger
Foto: WITTENSTEIN SE.
Integriertes Risikomanagement
