3. Letztlich haben wir auch als Veranstalter Er-
folg.
Unsere Veranstaltungen
sind attrak-
tiv und wirtschaftlich erfolgreich, wie das
Beispiel der Auswirkungen der Digitalisie-
rung auf das Controlling zeigt.
Biel:
Also keine Probleme?
Steinke:
Die
stagnierende Zahl der individu-
ellen Mitgliedschaften und die Altersstruk-
tur der persönlichen Mitglieder
sind eine
echte Herausforderung. Das ist sicherlich auch
ein Generationenproblem. Hier brauchen wir
neue Ansätze, so wie wir sie in Workshops auf
unserer letzten Führungskräftetagung diskutiert
haben. Über die bessere Entwicklung der Fir-
menmitgliedschaften und die Mitgliederentwick-
lung im Ausland gelingt es aber derzeit noch,
die Gesamtzahl der Mitgliedschaften zu halten.
Biel:
Und welche Aufgaben hat der ICV intern
noch zu bewältigen?
Steinke:
Handlungsbedarf besteht im ICV auch
bei der
eigenen Digitalisierung
. Noch immer
sind viele unserer internen Prozesse „hand
made“. Wir müssen auch über modernere For-
men der Kommunikation und Kollaboration
nachdenken.
Biel:
Bitte lassen Sie nachhaken. Trotz der be-
merkenswerten Erfolgsgeschichte des ICV
klemmt es bei den Mitgliederzahlen. Das Mo-
dell der persönlichen Mitgliedschaft scheint
deutlich weniger attraktiv zu sein als früher und
dies bei einer noch steigenden Zahl von Con-
trollern in der Praxis. Wenn die Zahl der Control-
ler in Zukunft möglicherweise zurückgeht,
könnte dann die Mitgliederzahl u. U. zur kriti-
schen Größe werden? Braucht der ICV neue
Konzepte, neue Vorteile einer Mitgliedschaft?
Zillmer:
Hierzu debattieren wir häufig in unse-
ren Vorstandssitzungen. Dies auf Basis ver-
schiedener Erfahrungen, Rückmeldungen und
Gesprächen mit den ICV-Arbeitskreisleitern,
Mitgliedern, Nicht-Mitgliedern, Interessenten,
persönlichen Mitgliedern, die dann in eine Fir-
menmitgliedschaft wechseln, genauso wie auf
der Basis erfragter Kündigungsgründe und
Benchmarkvergleichen mit anderen Vereinen
und Veranstaltungsanbietern.
Dabei fällt kein
eindeutig erkennbarer Faktor auf.
Ob das
Biel:
Wie lässt sich nun schlagwortartig Ange-
bot und Nutzen des ICV vermitteln?
Zillmer:
Hier will ich nochmals auf das große
Spektrum unserer regionalen Arbeitskreise,
Branchenkreise und Fachkreise hinweisen; natio-
nal und international. Zusammenfassend lässt
sich sagen, der ICV bietet seinen Mitgliedern
eine wertvolle Basis für deren fachliche Ori-
entierung und ihre beruflichen Qualifikation
.
Biel:
Sehen Sie demnach den ICV als moderne
berufsbezogene Bildungseinrichtung?
Zillmer:
Natürlich. Es läuft aber nicht nach
Schulschema ab. Man muss
sich schon selbst
einbringen
, Inhalte erkennen, umsetzen, aktiv
sein, sich Ziele stecken, Offenheit für Neues und
Menschen haben, neugierig sein. Ich kann Ihnen
auch aus Rückmeldungen anderer Teilnehmer
von Arbeitskreisen nur bestätigen – hier lernt es
sich spielend, günstig – und mit Vergnügen.
ICV als Organisation und
Controlling-Faktor
Biel:
Bitte lassen Sie uns mit einer Positionie-
rungsanalyse der eigenen Aktivitäten fortfahren
und dazu auf die SWOT-Analyse zurückgreifen.
Wo sehen Sie – kurz und knapp – die Stärken
und Schwächen sowie die Chancen und Risiken
des ICV?
Steinke:
Ich möchte drei Aspekte hervorheben:
1. Die Stärken des ICV liegen zweifelsohne im
Wissen und in der Erfahrung unserer
Mitglieder
. Wir sind mit über 6.000 Mitglie-
dern die größte internationale Controlling-
Community weltweit. In mehr als 80 regiona-
len sowie Branchen-Arbeitskreisen und
Fachkreisen wird Wissen ausgetauscht und
werden Kontakte geknüpft, entstehen un-
zählige Vernetzungsmöglichkeiten. Insbe-
sondere die regionale Ausrichtung in Verbin-
dung mit dem hohen ehrenamtlichen Enga-
gement erzeugt hierbei eine große Verbun-
denheit mit dem ICV.
2. Ein weiterer Vorteil des ICV besteht darin, über
die Ideenwerkstatt und die Dreamcar-Berichte
aktuelle Controlling-relevante Entwick-
lungen aufzugreifen
und für die Controlling-
Community praxisgerecht aufzubereiten.
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