CONTROLLER Magazin 2/2018 - page 10

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fig zitierte Führungsebene, sondern auch die
Mitarbeiter, die an der Datengenerierung und
-verarbeitung mitarbeiten. Das bedeutet,
die
Arbeit des ICV, seine Visionskraft, seine
Informations- und Schulungsangebote
müssen sich auch an andere Personen-
kreise wenden
. An Personen, die bisher eher
wenig mit dem klassischen Bild des Control-
lers zu tun hatten.
Biel:
Wo und wie kann das geschehen?
Eiselmayer:
Dies geschieht u. a. auf dem jähr-
lichen Controller Congress in München, aber
auch in den Regionalveranstaltungen des ICV.
Hier trifft sich die Branche, hier erfährt man in
Vorträgen, wie „Best Practice“ in den Unter-
nehmen umgesetzt wird, bzw. welche neuen
Themen Unternehmen und ihre Mitarbeiter
bewegen.
Biel:
Wir führen ein Interview für das Controller
Magazin. Daher die Frage, wie Sie das Controller
Magazin in diesem Zusammenhang einordnen.
Eiselmayer:
Das
Controller Magazin
, ur-
sprünglich als Vereinszeitschrift konzipiert, wird
nicht von Journalisten, sondern von Fachleu-
ten, Brancheninsidern, geschrieben und deckt
den relevanten Informationsbedarf alle zwei
Monate ab. Darüber hinaus ordnet es Themen
ein, gibt Literaturtipps und verweist auf Ver-
anstaltungen zu Controlling-Themen. Erwäh-
nenswert sind auch die Experten-Interviews wie
dieses, die Orientierungshilfe geben können.
Biel:
Der ICV ist also auch eine „kleine Medien-
agentur“? Was meinen Sie?
Eiselmayer:
Die Ideenwerkstatt und die Fach-
kreise des ICV veröffentlichen regelmäßig ihre
Erkenntnisse in Form von
Quarterlys, White-
Papers und Büchern
. Die regionalen Arbeits-
kreise sind die Netzwerkplattform vor Ort, wo
Controller sich begegnen, Kontakte knüpfen
und Erfahrungen austauschen. International,
national, regional, über Vorträge, Diskussionen
und im persönlichen Dialog, zur zeitversetzten
Nutzung oder zur Archivierung, analog und di-
gital – wer regelmäßig mitverfolgt, was sich
tut, wird seinen beruflichen
Weiterbildungs-
bedarf
daraus ableiten können und viele
Ar-
beitshilfen
an die Hand bekommen.
Biel:
Und welche Unterstützung hinsichtlich
fachlicher Orientierung und beruflicher Quali-
fikation kann der ICV leisten?
Eiselmayer:
Aus zahlreichen Gesprächen mit
der Industrie wissen wir, dass der
Bedarf an
Controllingwissen wächst
, um in einer digi-
talisierten, globalisierten, auf Wettbewerb und
Effizienz getrimmten Geschäftswelt bestehen
zu können. Die Erkenntnisse aus BI/Big Data-
Analysen beeinflussen die strategische Aus-
richtung der Unternehmung. Mess- und damit
belegbarer nachhaltiger Erfolg bestimmt die
Handlungsspielräume in den Führungsebenen
und den Fachbereichen.
Biel:
Nehmen Sie dabei auch andere Berufs-
gruppen in den Blick? Welche Schlussfolgerun-
gen ziehen Sie?
Eiselmayer:
Auch von Berufsgruppen und
Fachbereichen, die bisher wenig mit betriebs-
wirtschaftlichen Prozessen zu tun hatten, wird
immer häufiger eine ganzheitliche Business-
Kompetenz und damit ein mehr oder minder
breites betriebswirtschaftliches Verständnis
verlangt. Dies betrifft eben nicht nur die häu-
Eiselmayer:
Ein schönes und konkretes Bei-
spiel ist das
neue Berufsbild des Data Scien-
tist
. Im optimalen Fall ist er eine Ergänzung des
Controllings. Als Verband müssen wir auf diese
Entwicklung hinweisen, Maßnahmen und Un-
terstützung anbieten für ein erfolgreiches Con-
trolling in der Welt 4.0. Hierzu gibt es bereits
gute Angebote, z. B. BI-Seminare für Controller
mit Themen wie „Predictive und Advanced
Analytics“, die in der Ausbildung zum „Certified
Information Manager CA“ gipfeln, die wir als
ICV ausdrücklich unterstützen und deren Erfah-
rungen wir auf Verbandsebene konsolidieren.
Biel:
Insofern geht es den Controllern genauso
wie den Unternehmen. Beschäftigungsfähig-
keit der Controller und Wettbewerbsfähigkeit
der Unternehmen ergänzen sich?
Eiselmayer:
Auch bei den Controllern gilt wie
bei den Unternehmen:
Stillstand ist Rück-
schritt
. Sich beruflich fit zu halten ist die
Grundvoraussetzung, um wettbewerbsfähig zu
sein. Wettbewerb ist vergleichbar mit dem
Leistungssport. Ein guter Leistungssportler
trainiert regelmäßig und nach individuellen
Bedürfnissen.
Die Vorstandsmitglieder des ICV von links nach rechts: Prof. Dr. Heimo Losbichler, Stv. Vor-
standsvorsitzender und Chairman of the Management Board der International Group of Con-
trolling (IGC) sowie Professor für Finance & Controlling an der FH Oberösterreich, Campus
Steyr; Siegfried Gänßlen, Vorstandsvorsitzender und ehem. CEO der Hansgrohe SE, Schiltach;
Malgorzata Podskarbi, Leiterin Controlling bei Volkswagen Poznan (PL); Dr. Klaus Eiselmayer,
Mitglied des Vorstands der CA Akademie AG, Wörthsee und Member of the Management
Board der IGC; Carmen Zillmer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied; Karl-Heinz Steinke,
ehem. Ltr. Konzerncontrolling der Lufthansa Group; Matthias von Daacke, Director Controlling
bei BLANCO GmbH & Co. KG, Oberderdingen.
Quo Vadis Controlling, Controller und ICV?
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