CONTROLLER Magazin 3/2016 - page 77

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Reportings. Zusätzlich wurden entsprechende
Reifegradstufen für jedes Industrie 4.0-Element
definiert. Abbildung 5 zeigt einen Auszug aus
dem „Enabler 4.0“ für drei
Industrie 4.0-Ele-
mente und deren Reifegradstufen.
Der Controller identifiziert nun für jedes Indus-
trie 4.0-Element den
Ist- und Soll-Reifegrad
eines bestimmten Industrie 4.0-Potenzials
.
Möglicherweise ist der aktuelle Reifegrad nied-
riger als der für die Umsetzung eines Potenzials
erforderliche Soll-Reifegrad. Nun sollte sich der
Controller die Frage stellen,
welche Voraus-
setzungen geschaffen werden müssen
, um
den Soll-Reifegrad zu erreichen.
Um auf eine höhere Reifegradstufe zu gelan-
gen, sind
unterschiedliche Voraussetzun-
gen in den Bereichen Mensch, Technik und
Organisation
zu erfüllen. Beispiele für solche
Voraussetzungen sind die Einführung spezieller
Personalentwicklungskonzepte, die Einführung
bestimmter Technologien wie Cloud-Technolo-
gien oder die Neustrukturierung von Entschei-
dungs-Prozessen und der damit verbundene
Abbau von Hierarchien.
Kosten und Leistungen bewerten
Im nächsten Schritt erfolgt die
Bewertung der
Kosten und Leistungen
der Industrie 4.0-Po-
tenziale. Neben der Identifikation und Priorisie-
rung von Potenzialen gehört die Bewertung von
Kosten und Leistungen zu den
Kernaufgaben
des Controllers
im Rahmen des Ansatzes.
Zur Bewertung der Kosten und Leistungen
kann sich der Controller auf Investitionsrechen-
verfahren berufen. Wenn besonders der imma-
terielle Nutzen berücksichtigt werden soll, kann
die Extended Performance Analysis (EPA) an-
gewendet werden.
Mit EPA wird ein innovatives Instrument zur
Wirtschaftlichkeitsanalyse von Industrie
4.0-Potenzialen angewendet. Bekannte Inves-
titionsrechenverfahren erfassen in der Regel
den materiellen Anteil eines Investitionsob-
jekts. Der immaterielle Nutzen, der mit der In-
vestition verbunden ist, wird nicht berücksich-
tigt. Dies liegt in der
Komplexität der Wirk-
samkeit und Wirkungsrichtung einer In-
vestition
auf den Erfolg von Unternehmen. Die
Wirkung einer Investition zeigt sich nicht nur in
monetären Größen (z. B. Umsatz), sondern
auch in
nicht monetären Größen
(z. B. Kun-
denzufriedenheit). EPA wird dieser Komplexität
gerecht.
Im Rahmen von EPA werden zur Bewertungder
Leistungen anstelle rein monetärer Größen un-
terschiedliche Outputfaktoren bestimmt. Sie
beschreiben die Auswirkungen, die sich aus der
Investition in ein identifiziertes Industrie 4.0-Po-
tenzial ergeben. Die
Outputfaktoren werden
entsprechend ihrer Monetarisierbarkeit in
drei Kategorien unterschieden:
(1) Direkt
Abb. 6: Zu bestimmende Zusammenhänge zwischen den Outputfaktoren
Autoren
Dipl.-Volksw. Ute David
ist Mitglied der Institutsleitung des International Performance
Research Institute (IPRI). Sie leitet den Schwerpunkt Industrial
Services und den Arbeitskreis Industrie 4.0.
E-Mail:
Prof. Dr. Mischa Seiter
ist Professor für Wertschöpfungs- und Netzwerkmanagement
an der Universität Ulm und wissenschaftl. Leiter des Internati-
onal Performance Research Institute (IPRI).
E-Mail:
CM Mai / Juni 2016
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