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05/17 personalmagazin
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„Financial Times“ (mehr dazu in der
Personalmagazin-App) bereits zum vier-
ten Mal hintereinander als der weltweit
beste Online-MBA gekürt. Ihren erneu-
ten Spitzenplatz verdankt die Schule
auch dem mit durchschnittlich 191.000
Dollar hohen Gehalt ihrer Absolventen
drei Jahre nach dem Studium – 44 Pro-
zent mehr, als sie beim MBA-Abschluss
verdient hatten. Hoch angesiedelt ist
auch ihre Position im Unternehmen: 62
Prozent der Absolventen leiten eine Ab-
teilung oder haben eine höhere Position.
„Das Wichtigste ist die Interaktion
zwischen den Studenten und dem Pro-
fessor und zwischen den Studenten un-
tereinander“, betont auch Boehm. Nur so
könnten die Studenten von der großen
Heterogenität der Klasse optimal profi-
tieren. „Wenn wir eine Ballerina, einen
Investmentbanker und einen McKinsey-
Berater in der Klasse haben, dann kann
die Ballerina dem McKinsey-Berater
auch etwas über Ästhetik beibringen.“
Um den Austausch noch besser zu
machen, stellte die Business School im
vergangenen Oktober daher mit ihrem
„Wow-Room“ ihr Klassenzimmer der Zu-
kunft vor. Der Raum auf dem IE-Campus
in Madrid ist mit 48 Bildschirmen auf ei-
ner Gesamtfläche von 45 Quadratmetern
ausgestattet, die in U-Form angeordnet
sind und einen 200-Grad-Blick ermögli-
chen. Der Professor steht in dem Raum
und sieht die bis zu 60 Studenten, die
irgendwo auf der Welt sitzen, auf den
Bildschirmen. Das System zeigt zum Bei-
spiel an, wer sich meldet und ermöglicht
Abstimmungen. Zudem werden über ei-
ne Software zur Gesichtserkennung die
Emotionen der Studenten erfasst. Sinken
die Werte unter einen festgelegten Le-
vel, erscheint ein roter Rahmen um das
Bild des Studenten und signalisiert dem
Professor, dass dieser gerade nicht bei
der Sache ist. Auch Videos von Firmen-
besuchen und Simulationen lassen sich
einspielen. So können im „Wow-Room“
reale Situationen simuliert werden, bei
denen Studenten eine Krise bewältigen,
Produktionsabläufe definieren oder di-
plomatische Konflikte lösen müssen.
Wirkung des Unterrichts live prüfen
Die Hardware umfasst zwei taktile Bild-
schirme und Kameras für die Aufnah-
me und Bearbeitung von Unterrichts-
stunden in Echtzeit. Eingesetzt werden
Computer der neuesten Generation,
Sync-RTC-Server, Roboter und hologra-
fische Projektoren. Dabei verfügt der
„Wow-Room“ über eine speziell für das
Projekt entwickelte Plattform zur Video-
Kollaboration, die nur einen geringen
Breitband-Zugang erfordert, damit die
Studenten mit allen Geräten überall
auf der Welt am Unterricht teilnehmen
können. Künstliche Intelligenz und eine
Big-Data-Analyse ermöglicht den Pro-
fessoren auch, die Wirkung ihres Un-
terrichts direkt überprüfen und verbes-
sern zu können. „So kann ich testen, ob
ein Beispiel gut ankommt und wie sich
die Aufmerksamkeit entwickelt”, sagt
Boehm, selbst Professor für Marketing.
Eingesetzt wird der „Wow-Room“ zu-
nächst beim Onlineunterricht des Global
Bei den meisten
Online-MBAs treffen
sich Studenten auch
persönlich – bei
Präsenzphasen oder
Events.
Die IE Business School setzt
beim Online-MBA auf virtuel-
le Kurse im „Wow-Room“.
© BÄRBEL SCHWERTFEGER