personalmagazin 5/2017 - page 51

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05/17 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
forderungen wie Großunternehmen ge-
genüber, was die hohe Bedeutung der
Thematik begründet. Dennoch finden
Maßnahmen der betrieblichen Gesund-
heitsförderung nur in den wenigsten
KMU statt. Grund dafür sind aus Sicht
der Betriebe mangelnde Zeitfenster und
fehlende finanzielle Ressourcen sowie
der oftmals hohe bürokratische Aufwand
bei der Einbindung externer Stellen zur
Finanzierung. Darüber hinaus bietet der
Markt noch zu wenige praktikable Lö-
sungen, entsprechend der besonderen
© MONKEYBUSINESSIMAGES / THINKSTOCKPHOTOS.DE
Wie sind die regionalen Koor-
dinierungsstellen organisiert
und finanziert? Gibt es bereits
Beispiele?
Die Einrichtung und Organisation von regionalen Koordinie-
rungsstellen ist gemäß § 20b Abs. 3 und 4 SGB V Aufgabe der
Krankenkassen. Beispiel für eine bereits bestehende Koordinie-
rungsstelle:
Mit welchem Budget muss
bei der Einführung eines BGM
gerechnet werden?
Je nach Herausforderungen oder Problemlage wie Krankenstand,
Arbeitsbedingungen et cetera müssen Sie mit 200 bis 600 Euro pro
Mitarbeiter und Jahr rechnen. Die Kosten sind bei Start eines BGM
aufgrund der Analysephase in der Regel höher.
Können Sie Instrumente zur
psychischen Gefährdungsbe-
urteilung empfehlen?
Viele Instrumente sind inhaltlich gut, so zum Beispiel der FIT-,
ERI-, IMPULS-Test-, KFZA- oder der COPSOQ-Fragebogen. Für Ver-
fahren der Expertenbeurteilung sind oftmals das KPB- oder GPB-
Verfahren im Einsatz. Weitere Verfahren und kurze Erläuterungen
finden Sie in der Toolbox der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin
.
FAQ
Die Fragen stammen von Teilnehmern des
Haufe-Onlineseminars „BGM 2017 – Trends
und Herausforderungen“. Weitere Online­
seminare finden Sie auf unserem Portal
ADD-ON
Noch mehr Fragen und Antworten zur
praxisnahen Umsetzung eines BGM finden
Sie in unserer App.
gig zur Information über das Intranet,
vereinzelt auch über soziale Netzwerke.
Präventionsgesetz: Großer Hype mit
wenig praktischem Effekt
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
sind der größte Arbeitgeber Deutsch-
lands. Trotz ihrer geringen Größe stehen
sie denselben gesundheitlichen Heraus-
Zielgruppe. Befeuert durch das Präventi-
onsgesetz haben seit 2016 die Kranken-
kassen, Unfallversicherungsträger be-
ziehungsweise Berufsgenossenschaften
und Kammern auf die Agenda genom-
men, KMU für diese Thematik zu begeis-
tern und ihnen Starthilfe zu leisten.
Das bisher Umgesetzte ist jedoch eher
ernüchternd für Unternehmen, die auf
mehr Unterstützung und Transparenz
beimZugang zu praktischer Hilfe gehofft
hatten: Die neuen Finanzmittel reichen
bei Weitem nicht aus, um eine bedarfs-
gerechte Prävention leisten zu können.
Viele Eckpunkte des Gesetzes, wie die
bessere Einbindung von Betriebsärzten
bei Check-ups, Impfungen und Präven-
tionsempfehlungen, sind noch unzu-
reichend umgesetzt. Häufig fehlt es an
konkreten Anleitungen oder Hilfestel-
lungen für die Praxis, zudem kritisieren
viele Unternehmen, dass anstelle von
Präventionsleistungen zu sehr Marke-
tingaktivitäten von den Krankenkassen
im Vordergrund stehen. Auch die durch
das Präventionsgesetz geforderten regi-
onalen Koordinierungsstellen für KMU
befinden sich bis dato noch im Aufbau.
Der Hype um das Präventionsgesetz
wird aufgrund der unzureichenden und
oftmals zu bürokratischen Umsetzung
2017 deutlich weniger Bedeutung für
Unternehmen haben.
Demografiemanagement: Wenig Me-
dienpräsenz, aber große Bedeutung
Weniger im Trend, dafür umso höher
in der Bedeutung, insbesondere für In-
dustrieunternehmen, sind die Themen
Demografie und Generationenmanage-
ment. Deutschland ist wie kein anderes
europäisches Land vom demografischen
Wandel betroffen, was zur Überalterung
der Belegschaft und damit gleichzeitig
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