personalmagazin 04/2016 - page 12

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personalmagazin 04/16
SZENE
_INNOVATIONSMANAGEMENT
vorangehen, lasst es uns einfach versu-
chen“, so die Personalerin. „Das ist eine
Philosophie, die ich meinem Team gerne
mitgeben möchte.“
Forschung und Praxis eng verknüpft
Beim Besuch der D-School, der Design-
Thinking-Schule der Stanford Universi-
ty, erlebten die Teilnehmer live, wie die-
ses Ausprobieren mithilfe der Methode
Design Thinking gelingen kann. Dort
wurden ihnen zudem weitere Methoden
zur Förderung der Zusammenarbeit und
des gemeinsamem persönlichen Aus-
tauschs vorgestellt. Denn auch in der
digitalen Welt empfiehlt sich manchmal
einfach das gemeinsame Gespräch am
Tisch ohne digitale Unterstützung: So
konnten die Besucher in der D-School
spezielle Tische begutachten, die dafür
konzipiert sind, den Vier-, Sechs- oder
Acht-Augenaustausch zu vereinfachen.
Sie sollen das gemeinsame Arbeiten an
Prototypen erleichtern und der dabei
so wichtigen Haptik Rechnung tragen.
Aber auch in puncto virtueller Zusam-
menarbeit konnten sich die Personaler
in Stanford weiterbilden: Dort gab es
intuitiv und spielerisch anmutende On-
line Collaboration Tools zu erleben.
Das Seminarprogramm spiegelte mit
ihren Stanford-Exkursionen daneben ei-
ne ganz besondere Zusammenarbeit im
Silicon Valley wider: jene zwischen Wis-
senschaft und Praxis. Stanford gilt als
Mutter vieler Tech-Unternehmen in der
Gegend, viele Absolventen haben eins
oder mehrere Start-ups gegründet. Und
auch schon während des Studiums ha-
ben Studenten dort die Möglichkeit, am
lebenden Objekt zu forschen: Die Proto-
typen in einer Vitrine auf dem Campus
erzählen etwa davon, wie Studenten
im Auftrag einer Schuhfirma spezielle
Schuhe für Senioren herstellten.
Kein Netzwerken ohne Storytelling
Auch in der D-School zeigte sich einmal
mehr, wie leicht den Bewohnern des Sili-
con Valley das Netzwerken fällt: Die Stu-
denten stellten den staunenden Persona-
lern spontan ihre aktuellen Projekte vor.
Und fiel es manchem Teilnehmer am An-
fang der Woche noch ein wenig schwer,
sich auf den spontanen Austausch mit
Fremden einzulassen, kamen sie schnell
dahinter, wie man eine solche Konversa-
tion beginnt, in Gang hält und dann auch
elegant wieder beendet, um sich anderen
Networkern zuzuwenden – und, dass
auch beim beruflichen Netzwerken Party-
stimmung aufkommen kann.
Ein weiteres Learning dabei: Wer im
Silicon Valley unterwegs ist, sollte im-
mer einen kurzen Elevator Pitch über
sich selbst und seinen Werdegang auf
Lager haben – denn oft ist hier die Frage
zu hören: „What’s your story?“ – also die
Frage danach, welche Geschichte man zu
erzählen hat. Wer etwas auf sich hält,
weiß also, seine Zuhörer mit einer fes-
selnden Story für sich zu begeistern.
Die Kunst des US-Storytelling nimmt
dann auch Teilnehmer Joachim Vorn-
dran, Head of ECM & Collaboration So-
lutions bei Eon Business Services, als
wichtigstes Souvenir von seiner Reise
mit nach Hause. Er habe gelernt, die Din-
ge „deutlich pointierter rüberzubringen
und simpler herunterzubrechen, um zu
zeigen, was man wirklich verändern will
– und die Stakeholder damit buchstäb-
lich anzustecken“. Ein weiteres Learning
ergänzt Vorndrans Eon-Kollege Holger
Übung im „Moonshot Thinking“: Die Teil-
nehmer lernen, Sätze nicht mit „Ja, aber“
sondern „Ja, und“ zu beginnen.
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