DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 11/2017 - page 24

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11|2017
Grenzenloses Europa
Ein Vorzeigeprojekt für gemeinschaftliches Wohnen:
das „Wohnprojekt Wien“
Gemeinschaftlich wohnen und Ressourcen sparen – das war die Vision einer Gruppe Gleichgesinnter.
Zusammen mit einem Bauträger errichtete sie ein 8-geschossiges Mehrfamilienhaus mit zahlreichen
Gemeinschaftsräumen und erhielt dafür viele Preise.
Einladend und luftig wirkt das Gebäude des
„Wohnprojekts Wien“. Das liegt vor allem an den
Holzfassaden und den vorgesetzten Balkons. Zum
Haus gehört ein Ladencafé im Erdgeschoss – der
„Salon am Park“. Wer dort einen Kaffee genießt,
kann das Treiben im Rudolf-Bednar-Park mit sei-
nen zahlreichen Spiel- und Sportflächen beob-
Gemeinschaftlich genutzte Dachterrasse des Wiener Wohnprojekts, das eine Wohnprojektgruppe in Kooperation mit
einer Wohnungsbaugesellschaft als Gemeinschaftseigentum errichtete
Gabriele Kunz
freie Journalistin
Hamburg
NEUBAU UND SANIERUNG
achten. Aus der Ferne sind die Geräusche einer
Großbaustelle zu hören. ImStadtentwicklungsge-
biet Nordbahnhof in der Wiener Leopoldstadt wird
weiterhin gebaut. Bis 2025 sollen hier 10.000
neue Wohnungen entstehen. Gemeinnützige
Bauträger wie das Österreichische Siedlungswerk
(vgl. Citycom2, DW 11/2012) und Neues Leben
(PaN-Wohnpark, DW 4/2015) haben hier bereits
bemerkenswerte Wohnprojekte geschaffen. Mit
dem von der gemeinnützigen Wohnungsbauge-
sellschaft Schwarzatal errichteten „Wohnprojekt
Wien“ ist ein weiteres Leuchtturmprojekt hinzu-
gekommen. An seinem Anfang stand eine kleine
Gruppe vonWohnungssuchenden, die einen Verein
gründete und einen Kooperationsvertrag mit der
Wohnungsbaugesellschaft Schwarzatal schloss.
Dies war Voraussetzung, um am Wettbewerb für
das Grundstück am Nordbahnhof teilnehmen zu
können. Die Wohnungsbaugesellschaft baute das
Haus nach den Vorstellungen der Gruppe. Vier
Tage vor demEinzug ging das Haus vomBauträger
in das Eigentum des Vereins über.
Viele Gemeinschaftsflächen
Entstanden ist ein Gebäude mit 39 individuell
geplanten Wohnungen, 36 bis 137 m
2
groß, mit
2 m tiefen Balkonen und 700 m
2
Gemeinschafts-
flächen. Dazu gehören eine Küche und ein Kinder-
Quelle: Birgit Reiter
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