CONTROLLER Magazin 1/2016 - page 89

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geprägter Begriff, der erstmals 2006 in dem von
Howe verfassten Artikel „The Rise of Crowd-
sourcing“ vorgestellt wurde. Definition nach Ni-
cole Martin, Stefan Lessmann und Stefan Voß:
„Crowdsourcing ist eine interaktive Form der
Leistungserbringung, die kollaborativ oder wett-
bewerbsorientiert organisiert ist und eine große
Anzahl extrinsisch oder intrinsisch motivierter
Akteure unterschiedlichen Wissensstands unter
Verwendung moderner IuK-Systeme auf Basis
des Web 2.0 einbezieht. Leistungsobjekt sind
Produkte oder Dienstleistungen unterschiedli-
chen Innovationsgrades, welche durch das
Netzwerk der Partizipierenden reaktiv aufgrund
externer Anstöße oder proaktiv durch selbsttäti-
ges Identifizieren von Bedarfslücken bzw. Op-
portunitäten entwickelt werden.“ Quelle:
11
Vgl. Friedag, H.R. / Schmidt W. (2014): Ba-
lanced Scorecard – einfach konsequent; Haufe.
12
Vgl. Tschandl, M. et. al. (2012): Moderne
Budgetierung, Statement des Internationalen
Controller Vereins.
13
International <IR> Framework, Copyright
© December 2013 by the International Integ-
rated Reporting Council (‘the IIRC’),
3
Grundsatzposition des Internationalen Cont-
roller Vereins (ICV) und der International Group
4
Vgl. Schmidt, W. / Stobbe, R. / Storck, C.
(2015): Moderne Wertorientierung, in CM
3/2015, S. 62ff.
5
Vgl. Schmidt, W. / Kalwait, R. / Oehler, K.
(2015): Moderne Wertorientierung, in CM
5/2015, S. 66ff.
6
Grundsatzposition des Internationalen Cont-
roller Vereins (ICV) und der International Group
7
Vgl. Schmidt, W. / Blachfellner, M. / Oehler, K.
(2015): Moderne Wertorientierung, in CM
1/2015, S. 76ff.
8
Vgl. u. a. Michael Braungart, William McDo-
nough: „Die nächste industrielle Revolution: Die
Cradle to Cradle-Community“, Europäische
Verlagsanstalt, 2008.
9
Vgl. Chesbrough, H.W. (2006): Open Innovati-
on: The New Imperative for Creating and Profi-
ting from Technology, Harvard Business Review
Press, 2006.
10
Crowdsourcing ist ein von dem amerikani-
schen Journalisten Jeff Howe (Wired Magazine)
f. Lernen
Jedes Steuern bedarf des Lernens, wenn es
erfolgreich sein will. Das schließt eine ehrliche
und kritische Evaluierung des Status ebenso
ein wie die Ableitung von Verbesserungspo-
tenzialen. Daran wird sich auch mit der Mo-
dernen Wertorientierung nichts ändern.
In diesem Rahmen wird die Moderne Wertori-
entierung neue Akzente setzen und den Weg
bereiten für ein erfolgreiches Controlling in Zei-
ten von Industrie 4.0 und Big Data.
Fazit
Controlling braucht Partner, weil es zu einer
in-
tegrierenden Führungsaufgabe
gewachsen
ist. Moderne Wertorientierung versteht sich
ganz in diesem Sinne als eine Integrations-Auf-
gabe nach innen wie nach außen. Sie setzt auf
Kooperation und Teilhabe der Menschen statt
auf Abgrenzung, auf die prozessuale Gestal-
tung verbindender Nahtstellen statt trennender
Schnittstellen, auf vorausschauende Hand-
lungsorientierung statt rückwirkender Schuld-
zuweisung und auf klare wirtschaftliche Trans-
parenz.
Und Nachhaltigkeit bleibt nur ein Lippenbe-
kenntnis, wenn die sie anstrebende Strategie
nicht aus den Überschüssen des operativen
Geschäfts bezahlt werden kann. Erst in diesem
integrativen Zusammenspiel entsteht Wert-
schöpfung auf der Höhe der Zeit.
Schlussendlich sollte der Controller selbstbe-
wusst eine Integration anstreben, die auf der
individuellen Wertschätzung für die Leistung al-
ler beteiligten Partner beruht und die im starken
Bewusstsein verankert ist, im Wettbewerb mit
eigener Kraft und eigener Lösungskompetenz
bestehen zu können.
Fußnoten
1
Schmidt, W. (2014): Moderne Wertorientie-
rung, in CM 5/2014, S. 18ff.
2
Deutsche Übersetzung des Fachkreises „Con-
trolling & IFRS“ nach <IR>-Framework für Inte-
grated Reporting, Dezember 2013 S. 13.
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