wirtschaft und weiterbildung 4/2017 - page 58

weiterbildungs-start-up
58
wirtschaft + weiterbildung
04_2017
Austausch.
Stefan Melbin-
ger, Matthew Murray und
Christoph Drebes (v.l.n.r.)
kam die Idee für ihr Unter-
nehmen Mystery Lunch
beim Mittagessen in der
Kantine – wie passend.
Foto: Mystery Lunch
START
UP
In unserer Serie stellen wir Ihnen
Jungunternehmer aus dem Bereich
Weiterbildung mit ihrer Idee vor. In dieser
Ausgabe das Unternehmen
MYSTERY LUNCH.
Was soll noch geändert werden?
Wir planen dieses Jahr einige techni-
sche Neuerungen für die Plattform.
Außerdem starten wir neue Lösun-
gen zur Vernetzung von Menschen.
Zum Beispiel das „Mystery Brainstor-
ming“. Dabei bringen wir Kollegen
aus unterschiedlichen Abteilungen in
Workshops zur Problemlösung oder
Ideenfindung zusammen.
Wer hat’s gegründet?
Wir sind ein internationales Gründerteam: Chris-
toph Drebes (31) kommt aus Deutschland und hat
einen Master in Internationaler BWL. Er kümmert
sich um „Strategy, Marketing & Sales“ und war zuvor
„Lean Six Sigma Black Belt“ bei Telefónica. Stefan
Melbinger (33) ist Österreicher, hat einen Master in
Informatik und ist für die IT verantwortlich. Zuletzt
war er Unternehmensberater bei der Boston Consul-
ting Group. Matthew Murray (29) ist irischer Staats-
bürger und hat Germanistik und BWL studiert. Er
verantwortet den Bereich „Produktmanagement &
User Experience“. Zuvor war er Projektmanager bei
Telefónica.
Wie war die Entwicklungszeit?
Wir haben das Start-up 2014 ne-
benbei gegründet und sind dann
mit der Zeit organisch gewach-
sen. Wir konnten in den ersten
Jahren große Kunden wie Pay-
back, DHL oder die Deutsche
Bundesbank gewinnen. Da die
Nachfrage dann schnell sehr stark
gestiegen ist und auch Kunden
aus Nordamerika und Asien da-
zukamen, arbeiten wir seit 2016
in Vollzeit an Mystery Lunch.
Was ist die Idee dahinter?
Mystery Lunch vernetzt die Mitarbeiter eines Unternehmens per
Zufallssystem mit Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen. Das
funktioniert über eine firmenspezifische Online-Plattform, auf der
sich die Mitarbeiter freiwillig anmelden können. Die Teilnehmer
erhalten dann im gewünschten Rhythmus Einladungen zum Mit-
tagessen mit neuen Kollegen. Die Idee für den zufälligen Austausch
beim Mittagessen kam uns passenderweise in der Kantine eines
deutschen Großunternehmens. Damals waren wir mit dem Problem
des „Silodenkens“ und dem fehlenden Austausch zwischen Abtei-
lungen konfrontiert. Dafür haben wir eine Lösung gesucht und sind
so auf die Idee für Mystery Lunch gekommen: ein Tool, das den
persönlichen Austausch innerhalb des Unternehmens verbessert
und damit auch die Entstehung neuer Ideen fördert.
Was können etablierte Unternehmen von
Ihnen lernen?
Wir sind davon überzeugt, dass Unterneh-
men neue Ideen einfach ausprobieren soll-
ten – ohne Scheu vor Fehlern. Schon deshalb
testen wir als Team laufend neue Ideen,
wobei wir enorm viel lernen. Eine weitere
Philosophie unserer Firma ist natürlich der
zwischenmenschliche Austausch. Gerade
in der digitalisierten Arbeitswelt halten wir
persönliche Gespräche mit Kunden, Partnern
und auch zwischen Mitarbeitern für ent-
scheidend. Das wollen wir fördern.
Rakete: Frank Peters / Thinkstockphotos.de
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