wirtschaft und weiterbildung 4/2017 - page 62

fachliteratur
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wirtschaft + weiterbildung
04_2017
In diesem Buch lernen Ma­
nager, auf ihre intuitiven
Fähigkeiten zu vertrauen.
Sie erfahren, wie ihnen die
Vorstellung von „Indianern“
über Kommunikation hilft,
Meetings leicht zu steuern.
Mithilfe von Übungen reflek­
tieren die Leser intensiv ihre
Identität, Zugehörigkeit und
persönlichen Ressourcen. An­
hand zahlreicher Praxisbei­
spiele können sie den Bogen
zwischen Tipi und Bürowelt
spannen und so die von den
Autoren entwickelten Kon­
zepte auf ihren Arbeitsalltag
übertragen.
Die Einsichten des Buches
beruhen auf den Erfahrungen
der Autoren Daniel Goetz und
Eike Reinhardt (Gründer von
Agateno – Training & Coa­
ching) bei indigenen Stämmen
in Australien und Kanada.
Wer ihnen folgt, wird durch
innere Reife belohnt. Die bei­
den Trainer verstehen tatsäch­
lich etwas vom Transfer ihrer
Weisheiten ins tägliche Busi­
ness. Das Buch stärkt allen
Führungskräften den Rücken,
die mit ihren Mitarbeitern auf
Augenhöhe reden wollen, weil
sie das für einen wesentlichen
Erfolgsfaktor halten.
Leser werden mit innerer Reife belohnt
Daniel Goetz, Eike Reinhardt
Selbstführung: Auf dem Pfad
des Business-Häuptlings.
Springer Gabler, Wiesbaden
2016, 387 Seiten, 40 Euro
Marco von Münchhausen,
Trainer und Berater, hat
schon in mehreren Büchern
(zum Beispiel: „So zähmen
Sie Ihren inneren Schweine­
hund“) gezeigt, dass er Pro­
blemsituationen gründlich
analysieren kann. So hat er
jetzt die wichtigsten Konzen­
trationskiller aufgelistet. Es
sind dies: Unterbrechungen
von außen (insbesondere E-
Mails), Störungen von innen
(ablenkende Gedanken), Mul­
titasking, ständige Erreichbar­
keit und Zappen beim Fernse­
hen. Fazit: Wenn alles gleich­
zeitig geschieht, dann wird
nichts richtig gemacht.
Auf unterhaltsame (und op­
tisch sehr ansprechende) Art
werden in der zweiten Hälfte
des Buchs Verhaltensalter­
nativen vorgeschlagen. Ins­
besondere das Multitasking
bekommt sein Fett weg. Mit
diesem Buch kann jeder so­
fort den Weg der Konzentra­
tion einschlagen. Dabei hel­
fen viele kleine Übungen und
Problemlösungstipps, die den
Leser bis zum Schluss bei der
Stange halten – ihm quasi hel­
fen, sich auf die Konzentration
zu konzentrieren. So schreibt
man moderne Ratgeber.
Viel mehr als eine Anleitung zur Meditation
Marco von Münchhausen
Konzentration: Wie wir lernen,
wieder ganz bei der Sache zu
sein. Gabal, Offenbach 2016,
184 Seiten, 19,90 Euro
Prof. Dr. Ekkehard Nuissl lei­
tete 20 Jahre lang das Deut­
sche Institut für Erwachse­
nenbildung in Bonn (DIE).
Als Wissenschaftler befasste
er sich unter anderem mit
internationaler Erwachsenen­
bildung. Man kann sich sehr
leicht vorstellen, dass Nu­
issl im Laufe seines Lebens
so viele schlechte Kongresse
besucht hat, dass er jetzt da­
rauf brannte, einen Leitfaden
(mit Praktiker-Checklisten!)
zu schreiben, der zeigt, wie
man die Teilnehmenden eines
Events mit einem nachhal­
tigen Erkenntnisgewinn nach
Hause gehen lässt.
Die Tagung als Lernort
braucht einen didaktischen
Spannungsbogen. Menschen
sollten interaktiv auf ein
Lernziel hingeführt werden.
Möglichst viele Referenten
auftreten zu lassen (addi­
tive Struktur), bringt keinen
Mehrwert im Vergleich zum
Bücherlesen. Spannungsbo­
gen heißt zum Beispiel, dass
das Problem, das zu Beginn
der Tagung auf den Tisch
kommt, am Ende auch aufge­
löst wird. Dazu sollten – wenn
es richtig gut läuft – auch die
Erfahrungen der Anwesenden
einen Beitrag geleistet haben.
So geht Tagung
Christina Müller-Naevecke,
Ekkehard Nuissl
Lernort Tagung: Konzipieren,
Realisieren, Evaluieren.
W. Bertelsmann Verlag,
Bielefeld 2016, 141 Seiten,
19,90 Euro
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