messen und kongresse
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wirtschaft + weiterbildung
01_2016
ter in diesem Jahr auf eine große Twit-
ter-Wand hinter den Rednern, weil das
wohl die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu
sehr ablenkt. Aber alle über die Hashtags
#OEB15 und #oebtalk abgesetzten Twit-
ter-Sprüche wurden von einem Modera-
tor gescannt. Nach der jeweiligen Rede
wurde der Vortragende auf ausgewählte
Twitter-Kommentare angesprochen und
konnte dazu Stellung nehmen.
Tagungsformate werden
durch Twitter veredelt
Insbesondere der Hashtag #oebtalk
diente dazu, den Dialog zwischen „oben
auf der Bühne“ und „unten“ zu bele-
ben. Moderator Nik Gowing, ehemaliger
BBC-Journalist, ging während des Eröff-
nungsplenums „Future Work and Future
Workers“ sogar so weit, dass er einzelne
Twitterer persönlich ansprach und um Er-
gänzungen zu ihren Twitter-Botschaften
bat. Es war sehr hilfreich, dass im Hotel
das kostenlose WLAN für alle Teilneh-
mer fast durchgängig stabil funktionierte.
Natürlich kamen auch Zuhörer zu Wort,
die „nur“ eine Frage stellen oder einen
Kommentar abgeben wollten. Das ent-
sprechende Saalmikrofon wurde in eine
blaue Box eingebaut – nicht etwa, damit
sich die Teilnehmer das Mikrofon besser
zuwerfen konnten, sondern weil die Box
(und damit derjenige, der das Wort hat)
vom Moderator auf der Bühne leichter
zu sehen ist. Bei 2.000 Menschen, die in
diesem Jahr zu den Keynote-Speakern
kamen, ist das eine nützliche Maßnahme.
Selbstlernen und sich dabei von Kollegen
und den sozialen Medien inspirieren las-
sen – so könnte die Zukunft der Weiter-
bildung aussehen. Wie man sein Wissen
und seine praktischen Erfahrungen mit
anderen teilt und wie daraus neue Lern-
impulse entstehen, das kann man jedes
Jahr auf der Konferenz „Online Educa
Berlin“ erleben.
Aber auch eine Konferenz, die neue Lern-
formate propagiert, beginnt mit Keynote-
Reden von prominenten Experten, die
im größten Konferenzraum des Hotels
jeweils 20 Minuten lang quasi „von oben
herab“ zu der „Masse“ reden dürfen.
Aber zum Glück gibt es ja den Kurznach-
richtendienst Twitter. Die Zuhörer können
die Reden durch Kommentare auf Twitter
begleiten. Zwar verzichtete der Veranstal-
Austausch fördern: Alles eine
Frage des „Formats“
ONLINE EDUCA BERLIN 2015.
Mehr als 2.000 registrierte Teilnehmer aus über
90 Ländern kamen Anfang Dezember zum Kongress „Online Educa Berlin“ (OEB).
Über 200 internationale Referenten luden unter unterschiedlichsten Aspekten zur
Diskussion über den Nutzen der modernen Lerntechnologie ein.
Publikumsfragen.
Das Saalmikrofon wurde in eine blaue Box
eingebaut, um Fragensteller besser sichtbar zu machen.
Tagungshotel.
Mit 2.000 Teilnehmern und 104 parallel laufenden
Sessions kam das „Interconti“ in Berlin langsam an seine Grenzen.