messen und kongresse
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wirtschaft + weiterbildung
01_2016
wandeln, so der Tenor der Auftaktredner.
Dafür formulierten Grabmeier und Stoffel
vier To Dos, die sie an die anwesenden
Personaler richteten (siehe Kasten unten).
Professor Dirk Sliwka von der Universität
zu Köln beschäftigte sich anschließend in
seiner Keynote damit, wie Personalinstru-
mente auf den Erfolg von Unternehmen
und das Wohlergehen der Mitarbeiter
wirken. Dazu stellte er die Ergebnisse des
Linked-Personnel-Panel, der größten em-
pirischen Untersuchung im deutschspra-
chigen Raum vor – mit überraschenden
Ergebnissen: Verteilungsvorgaben bei
Beurteilungen führen zu mehr Zufrieden-
heit bei den Mitarbeitern – entgegen der
landläufigen Vermutung. Ein hohes Com-
mitment zur Firma sei keine Garantie für
ein hohes Engagement, führe allerdings
zu mehr Mitarbeiterbindung und zu we-
niger Gehaltswachstum. Engagiertere
Mitarbeiter hätten ein stärkeres Gehalts-
wachstum, würden aber auch häufiger
über einen Arbeitgeberwechsel nachden-
ken, so Sliwka.
Am Nachmittag fanden vier Experten-
Sessions zu aktuellen HR-Trends statt,
deren Themen ebenfalls verdeutlichten,
dass HR sich auf neue Strukturen einstel-
len und auf neue Instrumente einlassen
muss: So diskutierten etwa Professor Ste-
phan Fischer, Direktor des Instituts für
Personalforschung an der Hochschule
Pforzheim, André Häusling, Geschäfts-
führer des Beratungsunternehmens HR
Pioneers, und Randolf Jessl, Mitglied der
Geschäftsführung bei Haufe-Lexware, mit
den Teilnehmern ihrer Session über das
Thema „Agilität“. Torsten Bittlingmaier,
Geschäftsführer Haufe Akademie Inhouse
Training & Consulting, referierte über das
Thema „Employer Reputation“, während
sich der Berater Gerhard Fehr und Haufe-
Umantis-CEO Stoffel mit einer mitarbei-
terzentrierten Unternehmenskultur als
langfristigem Wettbewerbsvorteil ausein-
andersetzten. In einer vierten Experten-
Session, die Innovation Evangelist Grab-
meier leitete, ging es um die Rolle von HR
als Treiber der digitalen Transformation.
Zwischen den Programmpunkten hat-
ten die Personaler in zwei halbstündigen
Networking-Runden die Möglichkeit, sich
zu verschiedenen Themen zu treffen und
auszutauschen.
HR: abgeschafft oder
geschätzt?
Einer der Höhepunkte am Nachmittag
war die Podiumsdiskussion zum Thema
„Was wird aus HR im digitalen Zeitalter?“
Mit dabei auf dem Podium waren Pro-
fessor Ruth Stock-Homburg von der TU
Darmstadt, Greta Konrad, Mitgründerin
und Partner beim Innovationsberater The
„HR hat die erste Halbzeit der Digitali-
sierung verschlafen“ – mit dieser pro-
vokanten These startete der diesjährige
Haufe Talent Management Gipfel, der am
10. November in der Print Media Aca-
demy in Heidelberg stattfand. Als digitale
Schlafmützen bezeichnete die Persona-
ler Stephan Grabmeier, Chief Innovation
Evangelist bei Haufe-Umantis, bei seiner
Eröffnungsrede an der Seite von Marc
Stoffel, CEO von Haufe-Umantis. Die bei-
den Eröffnungsredner trauten den rund
240 teilnehmenden Personalern aber eine
wichtige Rolle im Unternehmen der Zu-
kunft zu. In ihrer Wunschwelt sollen Per-
sonaler künftig gar Schlagzeilen produ-
zieren à la „Wie HR die Welt gerettet hat“.
Eine mitgebrachte Zeitschriftencollage
ließ augenzwinkernd auf diese Meldung
vorausblicken
Voraussetzung für eine solch gute Presse
in der Zukunft ist aber, dass HR es jetzt
schafft, seine Rolle zu finden und sich zu
Rettet HR die Welt?
NACHBERICHT.
Von der Schlafmütze zum Weltenretter: Auf dem Haufe Talent
Management Gipfel 2015 wurde HR eine steile Karriere in der Arbeitswelt der Zukunft pro-
gnostiziert. Erstmals wurden dort mit den 40 führenden Köpfen des Personalwesens auch
Persönlichkeiten ausgezeichnet, die die HR-Welt schon heute vorbildlich voranbringen.
Grundsätze.
Stephan Grabmeier und Marc Stoffel stell-
ten auf dem Talent Management Gipfel vor, wie HR sich
zukunftsfähig aufstellen kann.
Zerstöre dein HR-Portfolio:
Ersetze HR-Instrumente, die
nicht zu aktuellen Strukturen und Gesellschaften passen,
durch innovative Methoden. Habe Mut zum Experiment.
Werde so messbar wie dein CFO:
Nutze Data Intelligence,
um für den CEO einen echten Mehrwert zu schaffen.
Vergiss Roll-out, setze auf Roll-in:
Veränderungen müs-
sen einen Sog erzeugen, der das Verhalten der Mitarbeiter
ändert und einen Wandel im Verhalten herbeiführt.
Werde sexy.
To Dos für die Arbeitswelt 2020