wirtschaft und weiterbildung 7-8/2016 - page 53

wirtschaft + weiterbildung
07/08_2016
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Helmut Jünger.
Der
85-jährige Verleger
wurde zum Ehren-
mitglied des Gabal
e.V. ernannt.
Impro-Theater.
Die
Vereinsgeschichte
wurde als Märchen
erzählt. Höhepunkt:
Vorstand Hans­
peter Reiter ver-
treibt den Teufel,
der ihn mit Geld,
Sex und Drogen von
seinem ehrenamt-
lichen Engagement
abhalten will.
Gert Schilling.
Der
Magier und Trai-
ner brachte den
Tagungsteilneh-
mern Zaubertricks
für den nächsten
Seminareinstieg
bei.
Dr. Rudolf Müller.
Nach Mitternacht
forderte der Leiter
des Arbeiskreises
„Aktivierende (!)
Lehr- und Lernme-
thoden“ zum Tanz
auf den Tischen
auf - zumindest
der Saxofonist der
Showband folgte
ihm.
des Lernens kann aber auch gefördert
werden, etwa durch die wiederholte Prä-
sentation der gleichen Information nach
einer gewissen Zeit.“ Für den Schulalltag
lasse sich aus diesen Erkenntnissen ablei-
ten, dass die Überfrachtung mit verschie-
denen Lerninhalten im Laufe etwa eines
Vormittags oder die Reizüberflutung wäh-
rend der Freizeit am Nachmittag, etwa
durch Fernsehkonsum, dem Lernprozess
eher hinderlich, die gezielte Rekapitula-
tion des Unterrichtsstoffs am Nachmittag,
etwa durch Hausaufgaben, dem Lerner-
folg aber doch sehr dienlich sei. Auch in
der Erwachsenenbildung müsse der Lern-
prozess durch eine gezielte Abfolge von
Präsentation, Pausen und Rekapitulation
durchstrukturiert werden.
Von zentraler Bedeutung für eine Vielzahl
von Lernvorgängen sei des Weiteren die
Motivation des lernenden Individuums.
Motivation könne grundsätzlich aus zwei
Antrieben resultieren: Dem Wunsch nach
Belohnung sowie dem Wunsch nach Ver-
meidung von Strafe. Das Gehirn besitze
in diesem Zusammenhang ein eigenes,
internes Belohnungssystem. Dieses um-
fasse Hirnregionen in der frontalen Hirn-
rinde, die in den Phasen eines Lernvor-
gangs, in denen eine Strategie gebildet
werde, Dopamin ausschütte. Erfolg beim
Lernen, das Erlebnis, etwas verstanden
zu haben („Aha-Effekt“), führe so zu
einer guten Stimmung und das Verstan-
dene werde gespeichert.
„Dieses System kann allerdings in zwei-
facher Hinsicht frustriert werden: Zum
einen, wenn der Lernstoff zu einfach ist.
In diesem Fall ist der Dopamin-Ausstoß
so gering, dass der Effekt zu vernachläs-
sigen ist. Zum anderen, wenn der Stoff so
schwer ist, dass der Aha-Effekt nicht ein-
tritt, was zu Aggression und in der Folge
Passivität führen kann“, betonte der Hirn-
forscher. „Diese Passivität oder Lethargie
kann sich auf andere Verhaltensweisen
übertragen, man spricht dann von erlern-
ter Hilflosigkeit.“ Was in diesem Zusam-
menhang als leicht oder schwer empfun-
den werde, könne, in Abhängigkeit des
gewählten Lehrkonzepts, von Indivi-
duum zu Individuum sehr verschieden
sein. Eine Lehr- oder Lernstrategie könne
daher niemals für alle Lerner gleicherma-
ßen geeignet sein.
Martin Pichler
Fotos: Pichler
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