Wirtschaft und Weiterbildung 09/2016 - page 11

wirtschaft + weiterbildung
09_2016
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Jack Nasher scheitert vor Gericht
IN EIGENER SACHE
Jack Nasher, Professor an der
Munich Business School, ist
mit seiner Klage gegen die freie
Journalistin Bärbel Schwert-
feger endgültig gescheitert.
Streitgegenstand war vor allem
der Artikel „Der entlarvte Ent-
larvungs-Experte“ in der Mai-
Ausgabe 2015 von „Wirtschaft
+ Weiterbildung“, in dem sich
die Autorin kritisch mit Jack
Nashers damals neuem Buch
und seiner Qualifikation als der
„meist gelesene Wirtschafts-
psychologe Kontinentaleuro-
pas“ beschäftigte.
Nasher, der sich selbst als
Lügenpapst bezeichnet, weil er
angeblich weiß, wie man jede
Lüge erkennt, hatte zunächst
den Haufe Verlag auf Gegen-
darstellung verklagt. Nachdem
er dabei gescheitert war, erhob
er beim Landgericht München
Klage gegen die Journalistin
persönlich und bekam dort
zunächst teils Recht.
Im Juni hat das Oberlandes-
gericht (OLG) München die
Entscheidung des Landge-
richts jedoch komplett aufge-
hoben und die Klage insgesamt
zurückgewiesen (18 U 7/16
Pre). Eine Revision wird nicht
zugelassen. Dabei kam das
OLG zu dem Schluss, dass die
bemängelten Äußerungen in
dem Artikel den Kläger nicht
in seinem allgemeinen Persön-
lichkeitsrecht verletzen und es
sich um eine wahre Tatsachen-
behauptung oder um eine tatsa-
chengestützte Meinungsäuße-
rung beziehungsweise um ein
zulässiges Werturteil handle.
Bei dem Verfahren ging es nicht
darum, ob sich Nasher über-
haupt als Wirtschaftspsycho-
loge bezeichnen darf, obwohl
er nur einen Magisterabschluss
in Philosophie mit zweitem
Hauptfach Psychologie hat,
der lediglich ein Minimalstu-
dium in Psychologie umfasste
(zwei von sieben Grundlagen-
fächern). Der Berufsverband
Deutscher Psychologinnen
und Psychologen (BDP) hat
daher Klage gegen ihn wegen
„Irreführung über seine Befä-
higung“ (unlauterer Wettbe-
werb) erhoben. Ein Urteil lag
bei Redaktionsschluss noch
nicht vor.
Bisher führen nur wenige Manager in Teilzeit. Dabei
ist das Arbeitsmodell unter Chefs beliebt, wie erste
publizierte Studienergebnisse des Projekts „Führung
in reduzierter Arbeitszeit“ (FIRA) der Universität Trier
nahe legen. Nun analysiert und vergleicht die Projekt-
gruppe FIRA konkrete Führungsmodelle in reduzierter
Arbeitszeit und Vollzeit – etwa daraufhin, ob Führungs-
kräfte in Teil- oder in Vollzeit zufriedener sind und ob
die Teilzeitführung einen Einfluss auf das Rollenver-
ständnis der Führungskräfte mit sich bringt. Interes-
sierte Führungskräfte in Voll- und Teilzeit können dazu
an einer 15-minütigen Online-Befragung teilnehmen
unter
Uni Trier untersucht Führen in Teilzeit
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