Wirtschaft und Weiterbildung 09/2016 - page 9

wirtschaft + weiterbildung
09_2016
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Foto: Stabsfeldwebel Stephan Ink, PIZ Personal
Kurz und Knapp
Rund 70 Millionen Menschen in Europa
fehlt es an arbeitsmarkttauglichen Lese-,
Schreib-, Rechen- oder Digitalkompetenzen.
Dem möchte die Europäische Kommission
mit einem Maßnahmenpaket entgegen­
wirken. Geplant ist unter anderem eine
Kompetenzgarantie, die Geringqualifizierten
helfen soll, ein Mindestniveau dieser Kom-
petenzen und einen Abschluss der Sekun-
darstufe II zu erreichen. Die Agenda spiegelt
auch aktuelle Entwicklungen wider: Mit
dem „Instrument zur Erstellung von Kom-
petenzprofilen für Drittstaatsangehörige“
sollen früh Kompetenzen und Qualifika-
tionen von Asylbewerbern, Flüchtlingen
und anderen Migranten ermittelt werden.
Mehr Infos unter:
news/2016/06/20160610_.de.htm
Im Juni ist der Startschuss für
die Bewerbungsphase zum
„Deutschen Bildungspreis
2017“ gefallen. Bis Ende Okto-
ber können sich Unternehmen
mit vorbildlichen Konzepten im
Bildungs- und Talent Manage-
ment noch für den Preis bewer-
ben. Nun hat Initiator Tüv
Süd angekündigt, dass bei der
Preisverleihung 2017 erstmals
ein „Sonderpreis Ausbildung“
für vorbildliche Ausbildungs-
projekte vergeben wird. Bewer-
ben können sich Unternehmen
aller Größen und Branchen.
Weitere Informationen:
EU verabschiedet
Kompetenzagenda
Neuer Sonderpreis
für Ausbildung
BESCHÄFTIGUNGSFÄHIGKEIT
DEUTSCHER BILDUNGSPREIS
Studieren.
Die Wirtschaftshoch-
schule ESCP Europe nimmt zum
Wintersemester zwei neue Master-
studiengänge in ihr Programm auf:
„International Sales Management“
und „International Sustainability
Management“. Die zweijährigen,
englischsprachigen Studiengänge
sind international ausgerichtet
und finden in Berlin und Paris
statt. Informationen unter:
Kommunizieren.
Das Institut für
Interpersonelle Kommunikation
bietet in Kooperation mit der an
der Universität Salzburg ab dem
Wintersemester einen berufsbe-
gleitenden Masterlehrgang „Inter-
personelle Kommunikation“ an.
Das Angebot richtet sich unter
anderem an Trainer, Coachs und
Personalverantwortliche. Informa-
Positionieren.
Positionierung
als Business-Strategie: Wie dies
funktioniert, sollen die Teilneh-
mer einer neuen Ausbildung zum
„Positionierungs-Professional“
lernen. Durchgeführt wird sie von
der Positionierungs-Akademie bei
Darmstadt, Zielgruppe sind Unter-
nehmensvertreter und selbststän-
dige Berater. Infos gibt es hier:
Auch das noch.
Kundenfreund-
lich? Ja, aber nicht um jeden Preis:
Das dachte sich offenbar kürzlich
das Management des Magde-
burger Hotels „Herrenkrug“. Dort
hatte der Neue-Deutsche-Welle-
Star Nena ein Zimmer reserviert
– und zusätzlich drei Seiten Son-
derwünsche übermittelt, berichtet
die „Bild“-Zeitung. Wünsche wie
eine leere Minibar und mit Laken
bedeckte Möbel gingen den Hote-
liers dann aber wohl zu weit: Sie
erteilten der Diva eine Absage.
Alles Gute zum zehnten Geburtstag, AGG!
ANTIDISKIMINIERUNGSGESETZ
Dieses Jahr feiert das Allgemeine Gleichbe­
handlungsgesetz (AGG) seinen zehnten
Geburtstag – mit Pauken und Trompeten:
Am 27. September 2016 findet zu diesem
Anlass ein Festakt im Bundesjustizminis­
terium statt. Wie bei runden Geburtsta-
gen üblich, soll auch der AGG-Geburtstag
ein Anlass sein, Bilanz zu ziehen: In der
amtlichen Feierankündigung heißt es,
zu diesem Anlass soll die Öffentlichkeit
erfahren, was das AGG bislang beim Diskri­
minierungsschutz bewirkt hat. Professor
Gregor Thüsing, Direktor des Instituts für
Arbeitsrecht und Recht der Sozialen Sicher­
heit an der Universität Bonn, blickt in Aus-
gabe 09/2016 des „Personalmagazins“ auf
die vergangenen zehn Jahre AGG zurück. Er
lobt zunächst, dass sich das AGG zu einem
wirksamen Mittel gegen Benachteiligungen
wegen des Alters entwickelt habe. „Auf der
anderen Seite gibt es auch zahlreiche Ent-
scheidungen, über die man den Kopf schüt-
telt“, kritisiert der Arbeitsrechtler. „Ist das
Verbot religiöser Zeichen am Arbeitsplatz
wirklich eine Herabstufung von Gläu-
bigen oder nicht vielleicht doch legitime
Geschäftspolitik?“, fragt Thüsing und pro-
phezeit, dass die Debatte um Diskriminie-
rung und Ausgrenzung, Integration und
Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt
auch nach dem AGG-Geburtstag weiter-
gehen werde. Zudem zeichneten sich neue
Regelungen schon ab: Das Lohngleich-
heitsgesetz solle dem im AGG enthaltenen
Gebot der Lohngleichheit flankierende
Schützenhilfe geben.
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